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heiten hinein festzustellen. Sehr zu bedauern ist, daß auf derselben
zahlreiche Benennungen von Terrainpunkten, Orts= und Waldtheilen u. s. w.
fehlen, welche zum Theil geschichtlich, zum Theil volksthümlich sind,
so daß die Orientirung und die Nachfrage nicht selten dadurch wesent-
lich erschwert werden.
Die Spezialkarte der k. k. österr. ungarischen
Monarchie in 1:75 000 d. n. Gr. giebt in den Blättern
Zone II: Bodenbach-Tetschen,
Zone III: Annaberg-Sebastiansberg, Teplitz-Dux-Brüx, Außig-
Leitmeritz,
Zone IV: Johanngeorgenstadt-Graßlitz, Kaaden-Joachimsthal, Kom-
motau-Saatz
eine vollständige Karte des Erzgebirgskammes und des böhmischen
Abhanges. Die österreichische Generalstabskarte in 1I144 000 d. n. Gr.
gewährt in den Sektionen 5 (Neudeck), 6 (Kommotau und Saazd),
2 (Teplitz und Tetschen) eine bedeutend plastischere Darstellung des
Gebirges; sie ist auch in allen ihren Einzelnheiten recht zuverlässig;
aber die Karte in 1:75 000 ist bei Weitem reicher an Details, das
Wegenetz ist sehr vollständig, die Angabe der Waldflügel und Schneusen
erleichtert die Orientirung und zahlreiche Benennungen von Terrain=
punkten die Nachfrage bei Landesbewohnern. ··
In Bezug auf die wiederholt zu bemerkenden Verschiedenheiten
in den Höhenangaben der sächsischen und der österreichischen General-
stabskarte muß man vor Allem berücksichtigen, daß dieselben im
Ganzen höchst unbedeutend sind und beinahe sämmtlich außer Acht
gelassen oder durch Annahme des Mittelwerthes ausgeglichen werden
können. Wer die Schwierigkeiten der Winkelmessungen und der sich
anschließenden Berechnungen überhaupt kennt, wird es besonders
hervorheben, daß die Mehrzahl dieser Differenzen kaum 1 m beträgt.
Das ist ein ganz außerordentlicher Fortschritt der Wissenschaft. Wo
die Unterschiede größer sind, beruht dieß auf Messungsschwierigkeiten;
an einzelnen Punkten sogar wohl blos auf einem Schreibfehler.
Die Uebersichtskarte des Erzgebirges von Mittel-
bach in 1:250 000 d. n. Gr. ist sehr brauchbar für den Entwurf
der Reise, Bestimmung von Nacht= und Rastquartieren, halben und
ganzen Tagesausflügen u. s. w.; bei dem zuverlässigen Nachweis der
Entfernungen auch für die Wanderung selbst. Dieselbe hat durch die
Terrainzeichnung bedeutend an Uebersichtlichkeit und Brauchbarkeit
gewonnen.