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17. General von Rleist marschirt auf Nollendorf.
Hier oben, nahe dem Gebirgskamme, faßte in der Nacht vom
29. August 1813 der General v. Kleist den Entschluß, sich durch-
zuschlagen und mitten durch die Franzosen hindurch einen Weg nach
Böhmen zu bahnen; ein Entschluß, welcher dem ganzen Feldzug 1813
eine neue Wendung gab. .
Um denselben in seiner vollen Bedeutung zu würdigen, muß
man sich die Sachlage vergegenwärtigen.
Die Hauptarmee der Verbündeten hatte am 22. August das
Erzgebirge in vier Colonnen überschritten, um in der Richtung auf
Leipzig vorzugehen. Die Russen standen bei Berggießhübel, die
Preußen unter Kleist bei Sayda, die Oesterreicher bei Marienberg, die
Reserven am Fuße des Gebirges. Das Hauptquartier war in Zöblitz.
Hier entschloß man sich, über Frauenstein und Dippoldiswalde
gegen Dresden vorzugehen, da man dieses nur schwach besetzt und
Napoleon mit seiner Hauptmacht bei Löwenberg in Schlesien wußte.
Nach schwierigen und anstrengenden Märschen waren die Ver—
bündeten am 25. vor Dresden eingetroffen und griffen am 26. früh
an, ohne jedoch mehr als die Vordörfer und die Hälfte des Großen
Garten zu erobern.
Dem für Nachmittag 4 Uhr angesetzten Hauptangriff trat
Napoleon um 6 Uhr mit einem energischen Gegenangriff entgegen.
Mit bewundernswerther Entschlossenheit und Klarheit hatte er
schon am 23. früh 4 Uhr die Garde von Löwenberg aufbrechen lassen,
welcher die Corps von Victor, Marmont, Latour-Maubourg folgten,
während Vandamme bei Königstein die Elbe überschritt.
Des Morgens 9 Uhr unerwartet in Dresden eingetroffen wies
Napoleon, unweit der Elbbrücke an der katholischen Kirche haltend,
den ankommenden Truppen selbst die Punkte an, die sie einnehmen
sollten. Am Abend zählten die Franzosen gegen 125000 Mann.
„Bald nach Mitternacht hatte ein gewaltiger, kalter Regen be-
gonnen; bleich, trübe und kühl brach der 27. August an. Der Regen
hörte nicht auf.“ (Berhardi, Toll S. 169.)
Die Verbündeten, welche ungefähr 160 000 Mann zur Stelle
hatten, welche im Laufe des Tages noch durch 50 000 Mann ver-
stärkt werden konnten, wurden früh 6 Uhr auf dem rechten Flügel
zwischen der Elbe und der Dohnaer Straße angegriffen, und bis
Mittags auf die Anhöhen bei Torna zurückgeworfen. Im Centrum
nahmen die Franzosen den Großen Garten und das Dorf Strehla
und drängten die Preußen bis Leubnitz, das sie jedoch nicht zu nehmen
vermochten; auch den Höhen zwischen Zschertnitz und Räcknitz gegen-