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arbeiten konnte. Bedeutende Industrieanlagen mußten außer Betrieb
gesetzt werden und eine zahlreiche auf sie angewiesene Bevölkerung
verlor ihren Erwerb. Gegenwärtig werden im Hüttenwerke kleinerer
Eisen-, Stahl= und Metallguß gefertigt, sowie verschiedene Schmiede-
waaren und landwirthschaftliche Maschinen.
Gegenüber der Kirche von Schmiedeberg (erbaut 1716 von
Georg Bähr, dem Baumeister der Dresdener Frauenkirche) mündet
das herrliche Waldthal des Pöbelbaches, mit seinen hohen, mit köst-
lichem Nadelholze besetzten Thalwänden. Die auf der Westseite in
dasselbe mündenden Thäler des Saubaches und des Höllbaches mit
ihren Ausgabelungen bilden besuchenswerthe Partien. Am Pöbelbache
aufwärts bis zur Putzmühle rechnet man 7 km. Aber auch die drei
Thäler, welche unweit der 1½ km aufwärts von Schmiedeberg
liegenden Buschmühle sich vereinigen, sind in hohem Grade besuchens-
werth. Vor allem das tief eingeschnittene Hauptthal der rothen
Weißeritz, bis kurz oberhalb der Schellermühle (auch Buschmühle ge-
nannt) 7 km; das Thal des langen Grundes mit seinen Verästungen;
das Thal des Fällbaches bis kurz vor Falkenhain.
Auf dem Höhenrücken zwischen Langengrundbach und rother
Weißeritz Bärenburg mit der Friedrichshöhe; eine Viertelstunde west-
lich davon die Schwarze Tellkuppe.
Zwischen der Weißeritz und dem Pöbelbache liegen auf schmalem,
steilabfallendem Höhenzuge Schellerhau, Bärenfels und Kipsdorf, von
welchen Orten man an vielen Stellen prächtige Einblicke in eins oder
das andere der bewaldeten Thäler gewinnt. Auch Kipsdorf hatte
vor dem dreißigjährigen Kriege bedeutenden Bergbau auf Kupfer und
Zinn; Berggebäude, Pochwerke, Schmelzhütten u. s. w. Pöbel ist
erst Mitte des dreißigjährigen Krieges entstanden; „die Pöbel“ sagen
die alten Kirchenbücher. Endlich ist das Thal des Pöbelbaches von
dem Thale der wilden Weißeritz zwischen Oberpöbel und der sogenannten
Bretmühle oberhalb Schönfeld, sowie zwischen der Eisenzeche und der
Zinnstraßenbrücke nur durch einen 1 bis 1½ km breiten Höhenrücken
getrennt, so daß man ohne große Anstrengung in den oberen, über-
aus schönen Theil dieses Thales übergehen kann. Vom Jägerhaus
über Oberpöbel und Sayda nach Rehefeld 14 km; vom Jägerhaus
durch das Saubachthal nach Ammelsdorf und der Glöcknermühle 8 km;
von da im Thale der wilden Weißeritz nach Rehefeld 10 km; von
Rehefeld auf dem Neuen Weg bis zur alten böhmischen Straße, und
über Schellerhau nach der Schellermühle, und von dieser im Thale
der Weißeritz nach dem Jägerhaus 16 km.
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