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man sich nordwärts, überschreitet den Höhenzug und gelangt bei der
Flachsschwingerei von Lichtenberg in das Thal der Gimmlitz, welches
man an den untersten Gütern von Dittersbach und von Burkersdorf
vorüber, bis zur Walkmühle oder bis zur Rathsmühle oder bis zu
einem etwa 500 Schritt weiter aufwärts liegenden ehemaligen Poch-
werke verfolgt. Vom Muldener Forsthause bis zu diesem letzteren
Punkte sind 9 km.
Nördlich der Lichtenberger Flachsschwingerei liegt der Burgberg,
etwa 210 m über der Gimmlitz, rings bewaldet, nur um den Gipfel
etwas freier, auf einer Schneuße leicht zu ersteigen. Der auf dem
Gipfel aufragende Porphyrfelsen, welcher südwärts von zwei mauer-
ähnlichen Felsentrümmerwänden umschlossen wird, gewährt eine ganz
hübsche Aussicht. B. v. Cotta hält den doppelten Steinwall mit dem
Brunnen (Jungfernbrunnen) für ein Baudenkmal heidnischer Vorzeit.
Man hat gegenwärtig eine Unterstandshütte daselbst errichtet. Von
der Flachsschwingerei steigt man etwa 20 Minuten hinauf.
Bis zur Schillermühle bei Burkersdorf führt der Weg durch
ein breites, nur theilweis von Wald begrenztes Wiesenthal. Von
hier bis zu dem ehemaligen Pochwerke wird das Gimmlitzthal zu
einem von 70—80 m hohen Hängen eingeschlossenen, schmalsohligen
Waldthal, auf dessen Grunde der Bach schäumend dahinschießt. Von
dem Pochwerke aufwärts, welches vor Zeiten durch die ergiebigen
Reichenauer Zechen beschäftigt wurde, so auch die zur Schneidemühle
umgewandelte Silberwäsche, verflacht sich das Thal bis zu der 9 km
aufwärts unter Schickels Höhe liegenden Gimmlitzquelle.
Auch in dem Gimmlitzthale sollen vor Zeiten bedeutende Funde
an Goldkörnern gemacht worden sein. Sagt ein Wahlenbuch von
1590 „„ein Fluß gelegen eine Meile von Freiberg, bei einer
Mark „der Frauenstein“ zwei Meilen von Soda (Sayda), da findest
Du zwei Wege . folge dem auf der rechten Hand . so kommst
Du an ein Wasser genannt die Grimnitz . gehe daran wohl
hinauf . so wirst Du kommen an den Fluß, darin sind rothe
Fische, derselbe Fluß trägt Körner die seyn horngrau, da hab ich Mareus
rein wohl neulich Gold gewaschen, in 3 Tagen vor 4 R, uno die
Körner sein schier eitel Gold, ihm geht wenig ab... Darnach folge
der Grimnitz hinabwärts .. so kömmst Du an ein Bächlein, da
findest Du schwarze Körner, die auch nicht böse sein ... Von diesen
beyden Körnern habe ich Jeremias und Marcus beyde Wahlen viel
gen Venedig getragen "7)
“
*) Grässe, Sagenschatz, Nr. 592.
Sagenbuch des Erzgebirges. Dr. J. A. E. Köhler. Nr. 348.