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Rietschel entworfene Denkmal auf dem Markte; vor Allem aber die
1819 errichtete Gellertstiftung (ein Rettungshaus) erhalten sein An-
denken auch für die nachfolgenden Geschlechter.
Das Thal der Zschopau ist von der Vereinigung derselben
mit der Mulde bei Schweta an, den ganzen Lauf aufwärts, bis zu
dem Hochplateau, ein reich geschmücktes, köstliches Waldthal, in welchem
nur einzelne, breiter gemessene, von sanfteren Abhängen begrenzte
Auen eingefügt sind.
Mit ein Paar kühn und lang gezogenen Schleifen den selbst-
ständigen Flußlauf beschließend, ist das Bett der Zschopau schon hier,
innerhalb der 200 und 250 m Erhebung, bis in die Linie Tanne-
berg — Falkenhain, wo das Thal in die 300 m Erhebung eintritt,
mit 50, 60, 70 und 80 m hohen Abhängen eingefaßt, welche reich
mit Laub= oder Nadelwald und mit eingestreuten Felsklippen, Fels-
brocken und Felsenabhängen besetzt sind.
„Ich hätte eigentlich nie gedacht, daß unser Erzgebirge so reich
„an Naturschönheiten sei. Was für ein Aufhebens macht man von
„den Thälern der sächsifchen Schweiz! Ich glaube kaum, daß dieses
„Zschopauthal ihnen nachsteht. Dabei hat es aber einen großen
„Vorzug, den der fast unberührten, unentweihten Natur. Die Ein-
„samkeit seiner unvergleichlich schönen Waldwege wird noch nicht durch
„die bunte Schaar lärmender Touristen gestört. Nur selten kommt
„mit freundlichem Gruß ein Holzfäller oder ein altes Mütterchen,
„das Kräuter und Pilze sucht, uns entgegen, wenn wir die Wald-
„pfade dahin schlendern, in erquickender Morgenkühle oder bei goldiger
„Abendbeleuchtung.““)
Wer die wegelose Schleife der untern Zschopau nicht ausgehen
will, wird bei der Holzstofffabrik von Kleinlimmeritz den auf dem
linken Flußufer weiter führenden Fußsteig einschlagen, bei der Kummers-
mühle den Fluß überschreiten und von der neuen Niethammerschen
Fabrik an der Nixkluft die Diedenmühle und über den Eichberg
Waldheim erreichen; von Klein-Limmeritz bis zur Waldheimer Brücke
6 km.
Die im gegenwärtigen Jahrhundert (1810, 1831, 1832 und
1852) durch große Brände heimgesuchte Stadt Waldheim ist voll-
ständig neu erbaut und besonders in der neuesten Zeit bedeutend
vergrößert worden. Der um 1200 gegründete Ort Waltherswalde
soll zwar schon 1286 zur Stadt erhoben worden sein; doch wird
Waldheim erst 1324 als Stadt urkundlich genannt. Das 1404 ge-
gründete Augustinerkloster, welches 1544 säcularisirt wurde, baute
*) Glückauf (Zeitschrift.) 1881. S. 34.