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die ganze Kette des Mittelgebirges vom Kletschen bei Lobositz bis zu
den Höhenzügen hinter Kommotau und Kaaden von der Restauration
„Bruderhalle“ in Hammer, welche man auf dem Fußsteige in einer
Stunde vom Haselsteine aus erreicht. Hier, auf einer mit breitästiger
Linde gekrönten Terrasse, ist man auf einem der besten Punkte, um
über die wohl angebaute Ebene hin die böhmischen Berge zu über—
sehen. Im Osten, wo der Vorsprung des Erzgebirges gegen das
Mittelgebirge sich anschließt, lassen sich die in der Gegend von Karbitz
aufragenden Berge nicht mit voller Sicherheit bestimmen; dagegen
reihen sich die Gipfel des Mittelgebirges deutlich erkennbar aneinander:
der Kletschen, der Milleschauer, davor der breitrückige Binayer Berg,
der Kegel von Sahoslaw, der Tattina, der Lotzberg, im Südost die
Wostray bei Roth-Augezd, sodann der dunkle Biliner Stein (Boren)
mit seiner charakteristischen Form, der Schafferberg, der hohe und
breite Schladmig, der Spitzberg auf der einen, der Schloßberg auf
der anderen Seite von Brüx, der breit ausgedehnte Rösselberg, die
niederen Höhenzüge nördlich von Saaz bis zu dem ansteigenden
Liesengebirge bei Kaaden, in blauer Ferne hinter Kommotau. Am
Fuße des Erzgebirges auf vorspringenden Bergsporen hoch über der
Ebene thronend Schloß Eisenberg.
Von Bruderhalle kann man durch den schönen Hammerbachgrund
mit nur etwa 20 Minuten Umweg nach Böhmisch-Einsiedel gehen.
Aber auch der Aufstieg über Kreuzweg ist reich an guten Aussichts-
punkten.
Das Marienthal bietet auf der Straße von Obergeorgenthal
über Nickelsdorf nach Gebirgs-Neudorf den kürzesten Aufstieg zum
Gebirgskamme; vom oberen Ende von Obergeorgenthal bis auf den
Gebirgssattel sind wenig über 4 km.
Die zwischenliegenden kleineren Thäler sind fast sämmtlich un-
wegsam.
Südlich von Katharinaberg erhebt sich der Bären steinberg.
Derselbe ist von Göhren 12, von Böhmisch-Einsiedel 8, von
Gebirgs-Neudorf 5, von Katharinaberg 6 km entfernt. Von Bad
Einsiedel geht man über Böhmisch-Einsiedel auf dem Wege durch
den Wald nach der Kirche von Gebirgs-Neudorf. Bis an die obersten
Häuser des Dorfes (8 km) geht man 2 Stunden, von da zum Flöß-
teiche (2 km) eine halbe Stunde, bis zur großen Schneuse (1 km)
eine Viertelstunde, und nun auf den Gipfel des Berges eine halbe
Stunde.
Kurz vor Gebirgs-Neudorf durchschreitet man ein großes
Trümmerfeld granitischer Blöcke. Die Umgebungen des Bärenstein-
berges sind überhaupt in überraschender Weise mit Blöcken über-