Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Weg auf dem rechtsuferigen Abhange längs der Zschopau und Preß- 
nitz, an der Spinnerei Niederau, der Holzschleiferei Oberau und dem 
Lehngute Finsterau vorüber, im Thale der Preßnitz aufwärts nach 
Steinbach und Christophshammer. Ein prächtiges, waldeingefaßtes 
Gebirgsthal, in welchem die kleinen Ortschaften Boden, Nieder-, 
Mittel= und Ober-Schmiedeberg, sowie einige einzelne Mühlen und 
Fabriken auf dem grünen Wiesengrunde verstreut liegen, während die 
Preßnitz mit ihrem dunklen Wasser mächtig einherrauscht. Zahlreiche 
Ecken und Bergsporen, Felsenklippen und Steilhänge lassen die land- 
schaftliche Scenerie von heiter-grüner Wald= und Wiesenlandschaft bis 
zu ernstem, feierlichem Felsenthale wechseln. Wer nicht bis Steinbach 
(14 km) oder von dort über Schlössel bis Jöhstadt (22 km) im 
engen Waldthale des Schwarzwassers, oder von Steinbach über 
Schmalzgrube bis Christophshammer (21 km) längs der Preßnitz 
gehen will, sollte dieses herrliche Thal wenigstens bis zur Einmün- 
dung des Haselbaches kennen lernen. Im engen Waldthale des Hasel- 
baches gelangt man von Mittel-Schmiedeberg in 1 ½ Stunde nach 
Reitzenhain; bis Mittel-Schmiedeberg sind 12 km. 
Bei Schmalzgrube mündet das Thal des Schmiedeberger Schwarz-- 
wassers, ein herrliches Waldthal, welches bis über Pleil hinauf, 6 km 
von Schmalzgrube, und fast bis Schmiedeberg, gegen 4 km weiter, 
besuchenswerth bleibt. Ueber Schlössel oben liegt auf dem linken 
Ufer des Schwarzwassers die Stadt Jöhstadt; von da auf den Weißen 
Hirsch 2 km, nach Weipert 4 km. 
53. Wiesenbad. Weipert. Schlettau. Scheibenberg. 
Nach dem Wiesenbade gelangt man auf der Chaussee, 4 km, 
zieht man nicht vor, über Streckewalde und die Schafbrücke zu gehen. 
Wiesenbad, oder auch „Warmbad Wiesenbad im Erzgebirge", 
war schon im 16. Jahrhundert als Heilbad bekannt. 1501 ließ 
Hans Friedrich, ein reicher Bergherr in Geyer, die Quelle in einem 
viereckigen Holzkasten fassen und ein Badehaus bauen. Lehmann sagt 
in „das edle meissnisch ober ertzgebürgische Wiesenbad“: „Der Quell 
ist in hölzern Pohlen geckig eingefaßet, oben bedecket, auswendig in 
der erde mit festen letten sehr dichte versetzet, so daß kein Wildwasser 
hinein dringen kann, in der Weite vier ellen, mannestief, wie ein 
Crystall so hell, wirffet schöne Blasen auf, welche denen Patienten 
als eine Hoffnung der Genesung eingeschwatzet werden, sonderlich wenn 
sie Geld hinein werffen, welches der Bademann wohl heraus zu langen 
weiß.“ Nach der neben dem Badehause erbauten, 1505 vom Meißner
	        
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