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bedingen würde, erhält man, wenigstens auf der Nordseite des Ge-
birgskammes, den eigentlichen Eindruck eines Gebirges.
Reich an landschaftlichem Schmuck, köstlichen Formen, Interesse
erregender Bildung und anmuthiger Gestaltung, schon am Fuße des
Gebirges mit schroffen Thalhängen beginnend, mit aufragenden Felsen-
sporen und vorstehenden Klippen, steilem Geröll, großen und kleinen
Blöcken, hoch aufgerichteten Wänden reich geschmückt mit
Gräsern und Blumen, umkränzt mit Buschwerk und Gesträuch, mit
Nadelholz oder Laubwald; bald zu frischen Thalschluchten sich ver-
engend, in welchen der rauschende Bach über Absätze und Klippen
glitzernd dahinschießt, bald zu breiten Auen sich erweiternd, wo in
zahllosen Biegungen und Windungen der Bach langsam dahin fließt.
. An jeder einzelnen Wasserader wiederholen sich anmuthige wie
ernste Bilder.
Eine große Anzahl der schönen Punkte auf dem nördlichen Ab-
hange des Erzgebirges ist bis heute noch nicht hinreichend gewürdigt,
und es ist vielleicht am Orte, die hauptsächlichsten kurz zusammen-
zufassen.
Im Osten beginnend das Thal der Gottleuba von Rottwerns-
dorf bis oberhalb Gottleuba und das Nebenthal des Bahrabaches bis
Bahra; das Thal des Seidewitzbaches oberhalb Seidewitz bis über
Liebstadt; das Thal der Müglitz von seinem Austritt in die Elb-
niederung an aufwärts bis oberhalb Kratzhammer, und das Neben-
thal des rothen Wassers bis an seine Quellen bei Zinnwald; das
Thal des Lockwitzbaches zwischen Lockwitz und Reinhardsgrimma,
ferner das köstliche Thal der rothen Weißeritz zwischen Coßmanns-
dorf und Rabenau und von Schmiedeberg an bis zu den Quellen,
wie das Nebenthal des Pöbelbaches. Das Thal der wilden Weißeritz
von Coßmannsdorf aufwärts in seinem ganzen Laufe bis zu den
Quellen bei Neustadt in Böhmen; das Thal der östlichen Mulde
von Nossen bis Altväter-Wasserleitung, und aufwärts von Mulda
bis gegen die Quellen, so wie das Nebenthal der Bobritzsch bis ober-
halb Krumm-Hennersdorf und das Nebenthal der Gimmlitz oberhalb
Lichtenberg bis zu den Quellen. Das Thal der großen Striegis
von Striegis bis gegen Wegefahrt. Das Thal der unteren Zschopan
von Schweta bis Flöha; das Thal der Flöha mit den Nebenthälern
der großen Lößnitz, des Seidenbaches und des Bielabaches, der Pockau,
der Schweinitz und der Natzschung mit dem Töltzschbache; das Thal
der Zschopau aufwärts bis Hermannsdorf mit dem Nebenthal der
Wilisch bis Gelenau, der Preßnitz bis Christophshammer, des Schmiede-
berger Schwarzwassers bis Pleil, des Pöhlbaches zwischen Königs-
walde und Weipert, der Sehma bis Buchholz. Gebirgsabwärts das