Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Thal der Zwönitz zwischen Einsiedel und Burkhardsdorf, das Thal 
der Chemnitz zwischen Steina und Auerswalde. Im Westen das Thal 
der Mulde von Haßlau aufwärts bis Hammerbrück, mit den Neben- 
thälern des Lößnitz= und Rumpelsbaches bei Zella, der großen Pockau, 
der Wiltzsch, der großen und kleinen Pyhra, des Schwarzwassers in 
seinem ganzen Laufe, bis zu den Quellenbächen bei Zwittermühl, 
Breitenbach und Steinbach, der großen Mittweida oberhalb Markers- 
bach, des Pöhlwassers oder Kaffbaches oberhalb Groß-Pöhla. 
Der Eindruck des Erzgebirges wird erst ein vollständiger, wenn 
man seine Thäler besucht, und von den Thälern aus die Höhenrücken 
und Berggipfel. Zahlreich sind die Höhenpunkte, welche umfassende 
Rundsichten gewähren, und von nicht wenigen hoch gelegenen Punkten 
blickt man auf Landschaftsbilder voller Anmuth und Lieblichkeit. Es 
ist nicht möglich, sie alle zu nennen, doch mögen unter den Höhen- 
punkten die nachstehenden besonders hervorgehoben sein: der Cottaer 
Spitzberg, die Hermsdorfer, die Seydaer Höhe, Schloß Augustusburg, 
der Lauterbacher Knochen, der Kemtauer Felsen, der Elterleiner 
Thurmaustritt, der Spiegelwaldthurm, der Gleesberg, alle mit ihren 
vortrefflichen Gebirgsansichten; der Bärensteinberg, der vordere Fichtel- 
berg und der Keilberg auf dem Kamme des Gebirges. 
L. Geognostische und geologische Verhältnisse. 
Während der Nordabhang des Gebirges aus der Ebene und 
dem Hügellande nur allmälig, und wenn man so sagen soll, einförmig 
gegen den Rückenzug des Gebirges aufsteigt, bietet es in seinem 
inneren Aufbau die außerordentlichste Mannigfaltigkeit. Die sich über 
einander schichtenden verschiedenen Gesteinsmassen bilden fünf ver- 
schiedene Gebirgsglieder (drei Erhebungen und zwei Einsenkungen), 
von denen nur das südlichste Glied mit dem eigentlichen Kamme des 
Gebirges besonders scharf hervortritt, während alle anderen, wenigstens 
äußerlich, völlig mit einander verbunden und in einander übergegangen 
einen. 
5“ So sehr die Oberflächengestalt eines Landes durch seinen inneren 
Bau bedingt wird, giebt gerade das Erzgebirge den Beleg, daß die 
äußere Form wohl von den zu Grunde liegenden Bestandtheilen ab- 
hängt, dieselben aber in den meisten Fällen nicht schon durch den 
ersten Anblick zu erkennen sind. 
Die Erhöhungen, Vertiefungen und Einsenkungen, die Buckel 
und Falten der Oberfläche hängen von den Lagerungsverhältnissen
	        
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