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fabrikation regelmäßig beschäftigten erwachsenen Arbeiter läßt sich auf
4500 bis 5000 veranschlagen.
Die Fabrikation gliedert sich in die Anfertigung von Streich-
instrumenten und ihrer Bestandtheile, von anderen Saiteninstrumenten,
von Darm= und Metallsaiten, von Holz= und Blechblasinstrumenten,
von Instrumentenkästen und Futteralen, von Trommeln und Schlag-
instrumenten, von Mund= und Kastenharmonikas (Accordions u. s. w.).
Gewisse Fabrikationszweige haben sich local entwickelt, andere sind
über das ganze Gebiet zerstreut; in der Hauptsumme aber ist die
Instrumentenfabrikation eine Hausindustrie und mit allen Vorzügen
und Nachtheilen ausgestattet, welche diese Art von Industriebetrieb
mit sich bringt. In allen den einzelnen Häusern und Häuschen
herrscht ein reger Fleiß, eine musterhafte Thätigkeit, und doch giebt
es unter den zahlreichen Arbeitern recht viele, welche über ein be-
scheidenes Maß der Leistungsfähigkeit hinauszugehen nicht im Stande
sind. Auch hier zeigt es sich, daß der Pfuscher nur ein kärgliches
Lohn zu erarbeiten vermag; daß er vor Allem es ist, welcher den
besseren und zuverlässigen Arbeiter auf das Empfindlichste schädigt.
Obgleich es unzweifelhaft ist, daß die Hausindustrie vorwiegend im
Stande ist, einen seßhaften Stamm gut ausgebildeter Arbeiter heran-
zuziehen, liegt gerade bei ihr die Gefahr am nächsten, von dieser hohen
Richtlinie abzukommen. Bestimmtes Festhalten in Bezug auf solide
Fabrikation, an hohen Anforderungen in Bezug auf Güte der Arbeit,
Form und Ansehen, auf die ausgiebige Benutzung des Materials und
seiner Eigenschaften, sowie endlich auf das richtige und entsprechende
Verhältniß von Arbeit und Lohn, von Aufwand an Intelligenz und
Zuverlässigkeit mit dem Erwerb .. pdas Alles sind Dinge, welche
sich nur an der Hand der Großindustrie auf die Hausindustrie über-
tragen lassen. Dann werden die Fortbildungs= und die gewerbliche
Fachschule Erfolge verzeichnen.
Die Fachschulen für Musikinstrumentenbau in Adorf, Klingen-
thal und Markneukirchen, welche 1862 „wegen mangelnder Theil-
nahme nicht gedeihen“ wollten, haben seitdem einen bedeutenden Auf-
schwung genommen. Die Fach= und Fortbildungsschule zu Adorf
zählt 60, die Musikschule zu Klingenthal 100, die Fachschule für In-
strumentenbau zu Markneukirchen gegen 180 Schüler. Jede dieser
Schulen ertheilt fachgemäßen Unterricht im Spielen der verschiedenen
Instrumente, da der Instrumentenbauer sein Instrument zunächst fertig
zu spielen verstehen muß, um es auch richtigen Grundsätzen ent-
sprechend anfertigen zu können. Die Fachschule zu Adorf berücksichtigt
besonders das Holzdrechseln und Schnitzen. In Böhmen sind Musik-
schulen in Graßlitz und in Schönbach.