146 Die Märzrevolution. 1848
gedrängt von den Kopenhagener Demokraten, in offenem
Bruche der alten Landesrechte die Losreißung Schleswigs
von Holstein und die Einverleibung des Landes in das eigent-
liche Dänemark verfügt: darauf hatte sich unter einmüthiger
Zustimmung des Volkes in Kiel eine provisorische Regierung
zur Leitung des bewaffneten Widerstandes gebildet, und bei
der unermeßlichen Popularität der Sache in ganz Deutschland
dachte Arnim, hier den mächtigsten Hebel zur Herstellung und
Erhöhung des preußischen Ansehens gefunden zu haben. Der
König erklärte am 24. März seine Anerkennung des Rechts
der Herzogthümer. Preußische Truppen rückten zum Schutz
derselben an die Grenze, die Nordseestaaten wurden zur Mit-
wirkung aufgefordert. Arnim, in dieser Sache durch den
stürmischen Beifall der öffentlichen Meinung getragen, nahm
im Grunde die Aufgabe nicht schwer; er faßte das Unter-
nehmen als eine allerdings etwas regellose Bundcsexecution
auf Grund des Beschlusses vom 16. September 1846 auf,
und meinte, Dänemark werde sich hüten, deshalb einen Krieg
gegen Deutschland zu wagen. Nur zu bald sollte er hierüber
bitter enttäuscht werden, und wir werden später sehen, wie
bei aller Gerechtigkeit der Sache die Art und Weise seines
Vorgehens dem preußischen Staate die Feindseligkeit aller
Großmächte, insbesondere Rußlands, zuzog.
Derselbe 24. März brachte einen weitern Entschluß der
preußischen Regierung, welcher Rußlands Groll zu schärfen,
und zugleich Preußens eigne Sicherheit zu gefährden, nur
allzusehr geeignet war. Wir haben beobachtet, ein wie leb-
haftes Mitgefühl alle Liberalen, unbekannt mit der wahren
Geschichte von Polens Untergang, seit 1830 dem Muthe und
der Ausdauer des polnischen Volkes schenkten. Wie erwähnt.