232 Schleswig-Holstein. 1848
rungen seines Entwurfs einverstanden; und Pourtales, wie
erwähnt, selbst zu unterhandeln nicht bevollmächtigt, nahm
darauf am 2. Juli das so zu Stande gekommene Document
zur Vorlage an seine Regierung nach Berlin mit ½.
Hier fand das Ministerium Auerswald den Entwurf
zwar nicht glänzend — man erkannte wohl den Hintergedanken
der Dänen, bei der Ausführung des Vertrags als „bestehende
Gesetze“ nur die früher von dem Könige, und nicht auch die
von der provisorischen Regierung nach dem März erlassenen
anzuerkennen, meinte aber, dann würde man eben die deutsche
Auslegung der dänischen entgegensetzen, und die Ruhe deshalb
nicht gestört werden — hielt aber das Ganze immerhin für
erträglich, und sandte Pourtales damit zu General Wrangel,
daß er als Höchstcommandirender auf Grund dieser Bedin-
gungen den Waffenstillstand mit dem dänischen Oberbefehlshaber,
General Hedemann, zum Abschluß bringe. Hier aber ergaben
sich unvermuthete Schwierigkeiten. Wrangel hätte gar zu gerne
das schon stark mitgenommene dänische Heer völlig nieder-
geschlagen, und ballte die Faust bei jedem Gedanken an
Waffenruhe, auch lag ihm das Mittel nahe genug, dem Ab-
schlusse Hindernisse zu bereiten. Gerade in diesen Tagen
hatte in Frankfurt die Wahl des Erzherzogs Johann zum
Reichsverweser Statt gefunden, und, wie wir sahen, einen
mächtigen populären Enthusiasmus hervorgerufen; jetzt er-
innerte sich Wrangel, daß er nicht bloß preußischer General,
sondern daß er auch Bundesfeldherr sei, und erklärte dem
1) Dies ist der genaue Hergang nach den preußischen Acten. Die
preußische Regierung hat niemals und in keiner Weise ihr Einver-
ständniß mit dem Entwurf amtlich ausgesprochen, so oft dies auch
späterhin von dem dänischen Ministerinm behauptet worden ist.