340 Das Dreikönigsbündniß. 1849
preußischen Colonnen an der Grenze des aufständischen
Gebietes.
Preußen hatte zwei kleine Armeecorps für die Bekämpfung
der süddeutschen Revolution gebildet, eines unter General von
Hirschfeld, ungefähr 20000 Mann, zunächst gegen die baye-
rische Pfalz, ein anderes, 15000 Mann unter General Graf
Gröben, zur Besetzung der Neckarlinie neben Peucker bestimmt.
Den Oberbefehl über das Ganze führte der Prinz von
Preußen, welcher, Frankfurt vermeidend, die drei Corpsführer
am 13. Juni zum Kriegsrath nach Mainz berief. General
von Peucker erschien wie die beiden andern; ohne formelle
Erklärung war es selbstverständlich, daß auch er fortan unter
den Befehl des Prinzen trat. Da die Streitkräfte der Revo-
lution am untern Neckar aufgestellt waren, wurde beschlossen,
sie dort durch Gröben zu beschäftigen, während Peucker ost-
wärts den Strom hinauf zöge, ihn bei Zwingenberg über-
schritte, und dann im Rücken der Aufständischen bei Sins-
heim Stellung nähme; zugleich würde Hirschfeld, bei dessen
Corps der Prinz von Preußen sein Hauptquartier nehmen
wollte, nach Einnahme der Pfalz bei Germersheim über den
Rhein gehen, und von dort nach Wiesloch marschiren, um
mit Peucker in Verbindung zu treten und die Einschließung
des Rebellenheeres zu vollenden. Man hoffte am 21. Juni
diese Bewegungen und damit den ganzen Krieg zum Abschluß
zu bringen.
Hirschfeld's Erfolge in der Pfalz entsprachen dann auch
diesen Erwartungen. Wo seine Vortruppen sich zeigten, liefen
nach wenigen Schüssen Volkswehr und Freischaaren davon;
die Preußen sind überall, meldete einer ihrer Führer, man
sieht nichts als Himmel und Pickelhauben. Es war deutlich,