1851 Schwarzenberg begehrt die Einsetzung neuer Bundesbehörden. 83
mit ihm am 16. Februar in Dresden zusammen zu kommen,
und, wie früher besprochen, der Versammlung anzukündigen,
daß die beiden Großmächte auf Grund der Commissions-
beschlüsse die neuen Bundesbehörden sofort in Frankfurt
einzusetzen gedächten, während die Mitglieder der Conferenz
in Dresden fortführen, die übrigen Abschnitte der Bundes-
verfassung in aller Ruhe auszuarbeiten. Er meinte, niemand
würde den Muth haben, den Großmächten zu widersprechen
oder die Beschickung des neuen Bundesplenums zu ver-
weigern: sollte dergleichen gegen Vermuthen vorkommen,
so würde man dem Widerspenstigen sein Recht zum spätern
Eintritt vorbehalten, und im Ubrigen keine Notiz von ihm
nehmen; seine Verlassenheit würde ihm bald genug unheimlich
werden.
Hier erinnern wir uns einer Thatsache, welche damals
dem Fürsten Schwarzenberg aus dem Gedächtniß entschwunden
war. Vor einem Jahre hatte Preußen, welches zu jener Zeit
außerhalb des Bundestags stand, es als einen Vorzug der
freien Conferenzen bezeichnet, daß die dort Zusammenstimmen-
den ohne die Dissidenten ihre Verfassung einrichten könnten,
während im Bundestag jeder Verfassungsbeschluß durch ein
Veto Homburgs oder Liechtensteins nichtig würde. Damals
hatte Schwarzenberg als Haupt der Präsidialmacht des
Bundestags diese Theorie als rechtswidrig und antinational auf
das Schärfste zurückgewiesen. Er war jetzt noch immer, was
er damals gewesen, der erste Vertreter der Bundesgesetze,
eignete sich aber höchst unbefangen trotz aller Bundesgesetze
jene preußische Auffassung an. Der Grund zu solch einem
Verfahren ist freilich leicht zu erkennen. Herr von Manteuffel
hatte sich bis dahin überall entgegenkommend und nachgiebig