Der Bundestag fordert Zurücknahme des Patents. 125
Ergebniß: „Dänemark macht noch keine directen Kriegs-
rüstungen, aber bereitet sich auf einen Conflict mit Deutsch-
land vor. Es hat die deutschen Elemente seines Heeres auf
die Insel Seeland gezogen, und die Herzogthümer mit dänischen
Truppen auf halbem Kriegsfuß besetzt. Die Vertheidigungs-
linie Friedrichstadt-Eckernförde, mit dem Danewerk im Centrum,
ist vervollständigt, und zählt jetzt siebenzig Werke. Der da-
durch veranlaßte Kostenaufwand läßt keine andere Vermuthung
als diejenige zu, daß die dänische Armee hier, und zwar nur
hier, Stand halten will. Denn da die Kräfte zur Besetzung
dieser Stellung kaum ausreichen, so läßt sich nicht annehmen,
daß noch Zersplitterungen derselben in Holstein Statt finden
werden."“
Zur Überwältigung des Danewerks gab übrigens Moltke
bereits damals die Operation an, welche er im folgenden
Jahre dem verbündeten Heere zur Aufgabe setzte.
Am 9. Juli 1863 nahm der Bundestag mit einem Mehr
von 13 Stimmen gegen 4 den Antrag der Ausschüsse an;
nach Kopenhagen gelangte somit die Aufforderung, sich binnen
sechs Wochen über das Märzpatent und Holsteins Stellung
im Gesammtstaate zu erklären. Die Verhandlungen über
Stärke und Aufstellung des Executionscorps gingen dann
weiter. Osterreich blieb bei seinem Satze: ein Bundescommissar
und 4000, höchstens 5000 Mann, und forderte unter der
Hand den König von Hannover auf, den es durch eine so
ehrenvolle Auszeichnung bei seiner Partei in den deutschen
Händeln festzuhalten dachte, Beides, den Commissar und die
Truppe, zu stellen. Bismarck, in der Erwägung, daß es für
Deutschland keinen bessern Kriegsfall gebe, als wenn Dänemark
die Bundestruppen aus Holstein hinauswerfe, ließ sich die