244 Ausbruch des Kriegs.
Truppen die Einquartierung verweigerten, Lieferung von
Lebensmitteln öfter erschwerten als beschleunigten, auf dem
Telegraphen der Armee nur einen Draht einräumten, dagegen
falsche oder auch böswillige Zeitungsnachrichten in Menge
passiren ließen. Sie stehen, meldete der preußische Gesandte
aus Hamburg, ganz und gar unter dem Einflusse der so-
genannten herzoglichen Regierung. Zugleich berichtete Zedlitz,
daß jetzt auch in den schleswig'schen Orten Friedrichstadt,
Husum, Tönning, Gading gleich nach dem Abzug der Dänen
das Volk auf Betreiben von holsteiner Agenten aus Altona
den Herzog Friedrich als Landesherrn proclamirt habe, und
der französische Botschafter machte Bismarck sehr ernstlich
auf die möglichen Folgen dieser Wühlereien aufmerksam.
Bismarck, nicht gesonnen, durch den Bund oder durch Augusten-
burg die preußische Action irgendwie hemmen zu lassen, gab
am 8. Februar Weisung an Sydow, gemeinsam mit Kübeck
schleunige Remedur dieser Beschwerden zu fordern, und be-
merkte ihm außerdem, es würde zur Sicherung der militäri-
schen Operationsbasis der Armee erforderlich werden, die Be-
legung der wichtigsten Etappenpunkte, Rendsburg, Neumünster,
Kiel, Altona, mit preußischen Truppen zu beantragen. Die
beiden Gesandten erwirkten mit einiger Mühe bei den Aus-
schüssen am 9. Februar ein Schreiben an den Bundesgeneral
Hake, worin den preußischen Wünschen in Bezug auf Ein-
quartierung, Verpflegung und Telegraphen nothdürftig ent-
sprochen wurde. Unterdessen aber war bereits eine preußische
Brigade zur Besetzung der Etappenplätze nach Hamburg ge-
kommen, und ehe noch Bismarck den betreffenden Antrag in
Frankfurt hatte stellen können, ging Wrangel thatsächlich vor,
forderte am 10. Februar Hake auf, preußische Abtheilungen