Beschluß, Jütland zu besetzen. 253
sprechend, befahl dann Wrangel am 10. Februar, daß Prinz
Friedrich Carl mit dem ersten Corps zur Beobachtung Düp-
pels zurückbleiben, Gablenz aber und die Gardedivision gegen
Jütland vorgehen sollten. Der zur Deckung dieser Provinz
bestimmte kleinere Theil des dänischen Heeres unter General
Hegermann-Lindencrone hatte Nordschleswig völlig verlassen,
so daß die Verbündeten bis zum 17. Februar ohne Kampf
die jütische Grenze erreichten. Unterdessen hatte aber der
österreichische Civilcommissar, Baron Revertera, dem Chef
des Generalstabs, General Vogel von Falckenstein, schon
am 14, die Mittheilung gemacht, daß diplomatische Gründe
die Überschreitung der jütischen Grenze bedenklich erscheinen
ließen, worauf dann Falckenstein, unter ausdrücklicher Ge-
nehmigung des Feldmarschalls, den Osterreicher ersuchte,
solche diplomatische Eröffnungen an ihn zu unterlassen, da
für das Hauptquartier nur militärische Rücksichten maaß-
gebend sein könnten. Immer aber veranlaßte Falckenstein den
preußischen Diplomaten Wagner, den Vorgang ungesäumt an
Bismarck zu telegraphiren. Dieser hatte bis dahin an den
Berathungen und Beschlüssen über die Kriegsoperationen
keinen Antheil genommen, griff aber jetzt mit Entschieden-
heit ein. Die mit Osterreich bisher genommenen Abreden
beschränkten sich durchaus auf Schleswig; fort und fort
berichtete Werther von Rechberg's wachsender Besorgniß über
einen Bruch mit England und ein daraus entspringendes
englisch-französisches Bündniß; am 7. Februar hatte Werther
ausdrücklich gemeldet, daß Kaiser Franz Joseph sich über die
bisherigen Siege gefreut, dabei aber die Hoffnung ausge-
sprochen hatte, eine Verfolgung der Dänen nach Jütland
würde nicht nöthig sein. Wenn die Armee jetzt trotzdem