Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

256 General von Manteuffel in Wien. 
Brief des Königs an den Kaiser, 21. Februar, faßte seinen 
Inhalt in den männlichen Worten zusammen: 
Unsere Politik wäre eine verfehlte, wenn wir sie 
nicht zu befriedigendem Abschlusse führten; ich lege 
hohen Werth auf Englands Freundschaft, glaube aber 
nicht, daß England oder irgend eine andere Macht es 
in ihrem Interesse finden wird, uns anzugreifen, so 
lange wir vereint bleiben; aber auch wenn die Gefahr 
näher läge, als meiner Meinung nach der Fall ist, so 
gibt es doch Umstände, unter welchen ich es für nicht 
möglich halte, davor zurückzuschrecken, und so glaube 
ich, daß nichts geeigneter ist, sie herbeizuführen, als ein 
Verhalten, welches irgend eine Besorgniß vor derselben 
verrathen würde. — 
Sodann erklärte die dem General ertheilte Instruction: 
Es handelt sich um zwei Fragen, Vorwärtsgehen der Armeen 
in Jütland, Entscheidung der Machtfrage in Deutschland 
zwischen den Mittelstaaten und den Großmächten; Beides 
hängt enge zusammen. Die Besetzung Jütlands, hieß es 
weiter, sei unerläßlich als Repressalie für die Wegnahme 
deutscher Schiffe und die bald zu erwartende Blokade unserer 
Häfen; es liege auf der Hand, daß wir diese Repressalie nicht 
in Schleswig nehmen könnten. Wir seien es der Stimmung 
der Armeen und der öffentlichen Meinung schuldig, fest und 
vollständig unser Programm durchzuführen, unsere Macht- 
stellung in Deutschland zur Geltung zu bringen und vor den 
directen Angriffen der Mittelstaaten nicht zurückzuweichen. 
Der Antrag Osterreich-Preußens, bei der Bundesexecution in 
Holstein betheiligt zu werden, sei beim Bunde zur Annahme 
zu bringen; die Mittelstaaten müßten erfahren, daß, wenn sie
	        
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