Kriegerischer Trotz der Dänen. 263
zurück. Manteuffel sagte, deshalb brauche Majestät nicht in
Sorge zu sein; Bismarck spreche mit Karolyi natürlich alle
Möglichkeiten durch, sei aber ein echter märkischer Junker, also
gewiß kein Freund des Bonaparte, und auch ihn, Manteuffel,
würde der König nicht hergesandt haben, wenn er dem Kaiser
eine französische Allianz hätte vorschlagen wollen.
So zogen sich diese Gespräche, ohne daß man vom Flecke
gekommen wäre, fünf Tage lang hin. Indessen erhielt man
endlich günstigere Berichte aus Paris und London. Bei Palmer-
ston wuchs freilich die Erbitterung, aber trotz aller dänischen
Sympathien wollten weder die Königin, noch die Mehrzahl
der Minister, noch die Führer der Opposition sich auf einen
Krieg gegen Deutschland einlassen. Napoleon aber rieb sich
die Hände, als er die Verlegenheit des verhaßten Lord John
Russell sah; auf eine Verbindung mit England gegen Preußen
hätte er sich vielleicht eingelassen, wenn England ihm die Er-
werbung des linken Rheinufers oder Belgiens dafür garantirt
hätte — leider aber war es umgekehrt eben die Besorgniß
solcher französischer Gelüste, welche die englischen Staats-
männer von ernsten Schritten gegen Deutschland abhielt. Eine
bündige Erklärung vermochte allerdings auch jetzt noch Fürst
Metternich von dem französischen Monarchen nicht zu erlangen.
Dazu kam der durch Palmerston's Reden aufgestachelte
Trotz der Dänen. Sie rüsteten aus allen Kräften, hoben
Recruten und Matrosen aus, wollten nicht unterhandeln vor
der Rückeroberung Schleswigs, und einen Waffenstillstand nur
annehmen, wenn sie Alsen behielten, die Deutschen aber
Kolding räumten. Lord John fragte darauf in Berlin an,
ob Preußen auch ohne Waffenstillstand in die Conferenz ein-
treten würde, was Bismarck umgehend bejahte: es war doch