Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

264 General von Manteuffel in Wien. 
unmöglich, daß bei einer so versöhnlichen Haltung Preußens 
die neutralen Mächte für das kriegslustige Dänemark thätig 
Partei ergreifen sollten. So kam man in Wien zum Ent— 
schlusse. Rechberg's persönliche Meinung war, wie Manteuffel 
glaubte, von Anfang an der preußischen günstig gewesen: 
jetzt am 29. Februar erklärte sich auch der Kaiser gegen ein 
längeres Hinhalten und geneigt zum Vorgehen. Jedoch 
wünschte er noch eine genauere Außerung Preußens, zu 
welchem Zwecke man in Jütland einrücke, wie man es den 
Großmächten mittheilen, welche militärischen Maaßregeln man 
ergreifen solle. Bismarck antwortete telegraphisch, der Zweck 
sei ein dreifacher: Repressalien für die Wegnahme deutscher 
Schiffe, Theilung der dänischen Streitkräfte, Überwindung 
des dänischen Widerstandes gegen Waffenstillstand und Con- 
ferenz. An die Mächte sei keine vorausgehende Erklärung 
zu erlassen, da eine solche lästige Antworten bewirken könne, 
sondern gleichzeitige Anzeige, welche dem Acte keine politische 
Bedeutung beilegte. Manteuffel behielt freie Hand, in Bezug 
auf die militärischen Maaßregeln den Osterreichern so weit wie 
möglich entgegen zu kommen. » 
Hienach gelangten denn am 1. März Manteuffel, Werther 
und Rechberg zur Verständigung. Im Sinne der ursprüng- 
lichen Abreden über die Besetzung Schleswigs, würde die 
Einnahme von Düppel und Alsen das Hauptobject der 
weitern Operationen bilden, zu deren Deckung aber gegen 
dänische Angriffe von Fridericia her würde Wrangel Vollmacht 
zur Überschreitung der jütischen Grenze erhalten. Denn 
die dänischen Feindseligkeiten zur See rechtfertigten die Aus- 
dehnung des Kriegs auf das Königreich Dänemark im engern 
Sinn. Den Mächten sei anzuzeigen, daß diese rein militärische
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.