Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

270 General von Manteuffel in Wien. 
auf Alsen zu bewerkstelligen, dort die Dänen in offener 
Feldschlacht, hoffentlich vernichtend, zu besiegen und damit den 
Fall von Düppel ohne weitere Anstrengung herbeizuführen. 
Prinz Friedrich Carl hielt Anfangs das Unternehmen für 
äußerst bedenklich; auch General Moltke, so sehr ihm die 
Vortheile desselben im Falle des Gelingens einleuchteten, er- 
klärte es für unausführbar, wenn man nicht einige Kriegs- 
schiffe zur Deckung desselben von der pommerischen Küste in 
den Alsensund hinüberbringen könnte; er hätte ganz entschieden 
eine Landung auf der Insel Fünen durch die preußische 
Gardedivision vorgezogen, wo die Dänen in keiner Weise 
damals auf einen Angriff vorbereitet waren. Indessen hätte 
dies wieder neue Verhandlungen mit Wien erfordert, welche 
sich vielleicht lange Zeit und schließlich fruchtlos hinschleppen 
konnten, während man jetzt in Berlin, bei dem fortdauernden 
Drängen Englands auf Conferenz und Waffenstillstand, 
dringend cine baldige, möglichst glänzende, Waffenthat wünschte. 
Da nun Blumenthal mit der ganzen Kraft einer wohldurch- 
dachten Überzeugung an seinem Vorschlag festhielt, da er un- 
ermüdlich bei Friedrich Carl und Moltke, bei dem Kronprinzen 
und Wrangel seinen Satz entwickelte, die Sache sei ausführbar, 
wenn auch gefährlich, jedoch, wo gebe es im Kriege große 
Erfolge ohne große Gefahr? so wurde am 25. März die 
Genehmigung ausgesprochen, und zugleich, damit während der 
Landung hinreichende Kräfte vor Düppel verfügbar blieben, 
der größte Theil der Gardedivision in das Sundewitt zurück- 
berufen, worauf dann die Osterreicher sich wieder bei Veile 
und Fridericia concentrirten. Nun ist der nördliche Theil des 
Alsensundes mehr als noch einmal so breit als der südliche: 
andrerseits hatten die Dänen ihre Truppen als Rückhalt für
	        
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