Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

Das Wetter verhindert einen Angriff auf Alsen. 271 
Düppel fast ganz in die südliche Hälfte der Insel gezogen: 
wenn also im Norden die lberschiffung der auf einander 
folgenden Truppentheile längere Zeit erforderte, hatte man 
dafür bei einem überraschenden Angriff dort größere Aussicht, 
die Landung ohne Kampf zu bewerkstelligen. Es war hienach 
als Übergangspunkt das Dorf Ballegard im Norden gewählt 
worden. Natürlich kostete die Heranschaffung der zur Über- 
fahrt erforderlichen Boote und Pontons, sowie der Heranmarsch 
der Garderegimenter eine gewisse Zeit: mittlerer Weile wurden 
die Dänen aus einer weitern Strecke des Vorterrains vor 
den Schanzen durch scharfe Kämpfe am 28. März verdrängt, 
so daß in der Nacht des 29. die erste Parallele etwa 1000 
Schritt vor den feindlichen Werken ausgehoben werden konnte. 
Bewaffnet wurde sie jedoch nur mit einigen Mörserbatterien, 
da man die schweren Demontirgeschütze nach Ballegard zur 
Deckung der Überfahrt gegen dänische Kriegsschiffe hatte ent- 
senden müssen. Das Wetter war jetzt günstig, die See voll- 
kommen ruhig, und so wurde die Nacht vom 2. auf den 
3. April für die Landung bestimmt, und 26 Bataillone dazu 
in Ballegard und Umgegend versammelt. Um Mitternacht 
war Alles bereit; in diesem Augenblicke aber setzte das Wetter 
um, und die See wurde so stürmisch, daß sämmtliche Schiffer 
und Pontoniere die Unmöglichkeit der Überfahrt erklärten. 
Nach all den getroffenen Vorbereitungen, durch welche 
der Plan vielen tausend Menschen bekannt geworden, konnte 
man jetzt nicht mehr hoffen, bei einem spätern Versuche die 
Dänen, wie es nöthig wäre, vollständig zu überraschen. Über- 
haupt machten sich nach diesem Mißlingen alle früher schon 
vorhandenen Bedenken mit doppeltem Nachdruck geltend, und 
ganz von selbst kam man zum Entschlusse zurück, die so
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.