278 Erstürmung Düppels.
der erste Punkt dieses Antrags abgelehnt, und die beiden
letzten nur mit 9 gegen 7 Stimmen angenommen. Als am
3. März der Antrag der Großmächte, auch die Bundestruppen
unter Wrangel's Oberbefehl zu stellen und eine gemeinsame
Civilverwaltung für Schleoswig-Holstein zu bilden, zur Ab-
stimmung kam, ergab sich eine Mehrheit weder für Annahme
noch für Verwerfung: der Antrag ging demnach zu gründ-
licherer Prüfung an die Ausschüsse. Immerhin war also
die Mehrheit noch stark genug, zu hindern, aber zu einem
positiven Beschlusse vermochte sie es nicht mehr zu bringen.
Bayern beantragte Verstärkung der Bundestruppen in Hol-
stein unter fortdauernder Selbständigkeit Hake's, Hannover
forderte Erklärung des Bundeskriegs gegen Dänemark, wobeie
natürlich Wrangel den Oberbefehl erhalten würde; damit
wollte auch Sachsen zufrieden sein, Darmstadt sogar dem
Feldmarschall schon jetzt den Oberbefehl zuerkennen, wenn
nur die Erbfolgefrage offen gehalten würde. Während alle
diese Vorschläge in den Ausschüssen weiter erwogen wurden,
sandte die österreichische Regierung den Erzherzog Albrecht
nach München, um dem dortigen Hofe die Motive und Ziel-
punkte der kaiserlichen Politik auf das Eindringlichste an-
nehmbar zu machen. Aber bayerischer Seits blieb man dabei,
die Motive unrichtig und die Ziele ungenügend zu finden,
und der Erzherzog mußte unverrichteter Dinge München ver-
lassen. Gleich nachher erkrankte am 8. März der König Max;
in Folge einer ganz unbedeutenden Verwundung wurde die
linke Brustseite von einem Rothlauf ergriffen, welcher Störung
des Blutumlaufs, dann Blutvergiftung herbeiführte, so daß
schon am 10. Mittags, rascher, als die Arzte glaubten, der
Tod erfolgte. Die Trauer über den Verlust des trefflichen