Tod des Königs Max von Bayern. 279
Fürsten war allgemein in München und ganz Bayern, und
eine innige Theilnahme wurde weit über die Grenzen Bayerns
hinaus empfunden. Es möge verstattet sein, aus dem Bericht
des preußischen Gesandten über das Ereigniß einige Sätze
hier einzurücken. „Man kann nicht eigentlich sagen, schrieb
Arnim, daß der König der Aufregung und den Seelenleiden
in Folge der letzten politischen Verwicklungen erlegen sei.
Aber nachdem ihn die anmaaßenden Münchener Stadtbehörden
mit einer nicht genug gerügten Insolenz gewisser Maaßen
zur Rückkehr in die Heimath gezwungen, nachdem ihn der
Eitelste aller selbstbewußten Professoren, Pfordten, über die
wirkliche Lage der Dinge getäuscht und ihn mit zudringlichem
Rathe veranlaßt hatte, sich durch das bedenkliche Handschreiben
zu compromittiren: da war der König in eine Lage gekommen,
aus der erlöst zu sein, vielleicht kein Unglück ist. Es war
eine Last auf seine Seele gelegt, die er nicht tragen konnte.
Ohne ÜUbergang war er in Widerspruch gerathen mit seinen
Traditionen und Neigungen. Zwischen der übernommenen
Verpflichtung und der Unmöglichkeit, sie zu erfüllen, sah er
keinen Ausweg. Die Mission des Erzherzogs Albrecht hat
alle in dieser Lage natürlichen Zweifel und Besorgnisse mit
doppelter Lebhaftigkeit angeregt; die innerlichen Kämpfe mußten
auf sein körperliches Befinden den nachtheiligsten Einfluß
haben und die Kraft zum Widerstande gegen die Krankheit
vermindern. Sein Herz war voll von Wohlwollen, und sein
Geist geläutert durch ernstes Streben und durch den stets
von ihm gesuchten Verkehr mit den edelsten geistigen Größen
seiner Zeit. Was an ihm nicht genügte, hatte großes Theils
seinen Grund in seiner Kränklichkeit.“
Man wird schwerlich annehmen dürfen, daß König Max