282 Erstürmung Düppels.
Hienach wäre also, schrieb er den 3. April an Sydow, in
dem Sinne, in dem wir einig sind, zu verfahren, und mithin
als wesentlicher Kern der Instruction dem Gesandten der
Auftrag zu geben, für die Selbständigkeit der Herzogthümer
zu wirken, die Rechte und Interessen derselben nach allen
Seiten zu vertreten, und jede erreichbare Garantie dafür zu
finden. Dies war einleuchtend, und am 6. April stellte bei
der Bundesversammlung der Ausschuß seinen entsprechenden
Antrag. An der Annahme war kein Zweifel, ebenso sicher
konnte aber Bismarck nach London die Erklärung senden,
daß nach der Geschäftsordnung des Bundes die Erledigung
der Sache, die Wahl des Gesandten und vollends dessen
Ankunft in England bis zum 12. April schlechthin unmöglich
sei, die erste Sitzung der Conferenz also um mindestens eine
Woche verschoben werden müsse.
Diese Nachricht wurde im Hauptquartier vor Düppel
mit Befriedigung vernommen, da der Abschluß der Be-
lagerungsarbeiten bis zum 12. April zwar nicht geradezu
unmöglich, immerhin aber der Termin etwas knapp bemessen
gewesen wäre. Sprach es doch der im Hauptauartier an-
wesende französische Militärbevollmächtigte, Graf Clermont=
Tonnerre, wiederholt aus, bei der Stärke der Schanzen würden
Monate vergehen, ehe der Sturm gehörig vorbereitet sei.
Indessen entwickelten seit dem 3. April der Artillerie-Oberst
Colomier und der Ingenieur-Oberst Mertens eine planmäßig
und energisch vordringende Thätigkeit, deren oberste Leitung
dann am 8. April General von Hindersin übernahm. Auf
der ganzen Linie des die Schanzen umfassenden Halbkreises
erhoben sich immer neue Batterien, welche die feindlichen
Werke mit wuchtigen Eisenmassen bedeckten, und zugleich von