Vorbereitung des Sturmes. 287
Hand in militärischer wie politischer Beziehung. Darauf
sandte Gerlach seinen Stabschef nach Kopenhagen, und erhielt
dann telegraphisch den Bescheid, die Regierung bleibe bei ihrer
Ansicht von der politischen Wichtigkeit des Festhaltens, auch
wenn sich daraus verhältnißmäßig große Verluste ergeben
sollten. Am 15. April dachte der General darauf, mit einem
letzten verzweifelten Mittel, einem allgemeinen Ausfall unter
Mitwirkung der Kriegsschiffe, sich Luft zu schaffen; der Ver-
such unterblieb aber, als der Flottencommandant das Ein-
laufen in den Wenningbund ablehnte. So sah man mit
stumpfer Erwartung der kommenden Katastrophe entgegen.
Prinz Friedrich Carl hatte unterdessen den Sturm auf
den 18. April festgesetzt und dafür die genauen Instructionen
ausgegeben. Es sollten danach zunächst die sechs südlichsten
Schanzen von je einer, aus Infanterie, Pionieren und Artil-
leristen gebildeten Colonne, im Ganzen von etwa 8000 Mann
angegriffen, jede genommene Schanze von den Stürmern be-
setzt gehalten, alles Weitere, der Angriff einer zweiten, hinter
den großen Werken aufgeworfenen Verschanzungslinie, sowie
die Erstürmung des Brückenkopfs, den bereit gehaltenen Re-
serven überlassen bleiben. General Gerlach hatte in den
sechs zunächst bedrohten Schanzen etwa 2500 Mann, in
der ganzen Düppelstellung rund 10000 Mann, dann noch
eine Brigade, etwas über 2000 Mann, als Reserve bei
Sonderburg auf Alsen. Was ihm sonst an Truppen zu
Gebote stand, ungefähr 7000 Mann, war in den übrigen
Theilen der Insel zur Abwehr preußischer Landungsversuche
vertheilt. Am 17. April unterhielten alle preußischen Batterien
den ganzen Tag hindurch ein mörderisches Feuer, während
dessen die dänischen Soldaten bis auf ihre Beobachtungsposten