Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

294 Erstürmung Düppels. 
in Paris, Lord Cowley, gestand dem Grafen Goltz: was man 
auch sagen mag, bei uns in England verbreitet sich mehr und 
mehr die Überzeugung, daß die Schleswig-Holsteiner von 
Dänemark los sein wollen, und daß es ganz unenglisch sein 
würde, sie trotzdem unter Dänemarks Herrschaft zurückzu- 
zwingen. König Leopold von Belgien, Ende März in London, 
äußerte, es würde eben so unmöglich sein, die Herzogthümer 
und Dänemark zusammen zu halten, wie einst Belgien und 
Holland, und die Königin Victoria erklärte ihm ihr Einver- 
ständniß mit dieser Auffassung. Dieselbe Meinung gewann 
Anhänger auch im Unterhause: ein einflußreiches Mitglied, 
Bernal Osborne, erklärte, demnächst eine Motion einbringen 
zu wollen, des Inhalts, daß es ungerecht und unpolitisch sei, 
den Herzogthümern die Thronfolge des Londoner Protokolls 
gegen ihren Willen aufzunöthigen. Dies fand Wiederhall auf 
manchen Seiten, weil es ganz den allgemeinen Principien 
Englands entsprach. Palmerston freilich und die große Mehr- 
zahl der Zeitungen blieb hartnäckig bei ihren deutschfeindlichen 
Gesinnungen. 
Noch bestimmter, wenn auch mit weitreichenden Hinter- 
gedanken, sprach sich damals Napoleon zu Gunsten Schleswig- 
Holsteins aus: hierüber ist jedoch in besonderem Zusammen- 
hange ausführlicher zu berichten. 
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