Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

318 Die Londoner Conferenz. 
daß andere Mächte andere Ausgangspunkte für die Verhand- 
lung nähmen, aber Bernstorff's Antrag entferne sich so weit 
von dem dänischen Standpunkt, daß sie denselben nicht ein- 
mal zum Berichte an ihre Regierung nehmen könnten. Quaade 
schloß mit dem entscheidenden Worte: wir müssen den Antrag 
zurückweisen, auch in dem Falle, daß die Thronfolge in den 
Herzogthümern dem Könige Christian zugedacht würde. Da- 
mit war die Personalunion verworfen, unwiderruflich ver- 
worfen, ehe sie ausdrücklich vorgeschlagen, geschweige denn im 
Einzelnen ernstlich discutirt worden war. Selbst Biegeleben, 
ihr zähester Vertreter, mußte jetzt eingestehen, daß die Auf- 
findung neuer Combinationen unerläßlich geworden sei. Zu 
diesem Behufe vertagte sich die Conferenz bis zum 28. Mai, 
um den Cabinetten Raum zu weiterer Erwägung und Ver- 
ständigung zu gewähren. Was Erngland betraf, so theilte 
Lord John bereits am folgenden Tage dem Grafen Bernstorff 
mit, der Ministerrath habe einstimmig den Grundsatz adoptirt, 
daß der einzig jetzt noch mögliche Ausweg die Theilung 
Schleswigs nach den Nationalitäten sei. Dies werde Eng- 
land in der nächsten Sitzung beantragen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.