Bismarck's Vorschläge für den Frieden. 363
steht, unter Aufhebung der Blokaden, vereinbart worden war.
Dieses Mal sollte während seiner Dauer Jütland ausschließlich
unter deutscher Verwaltung und Besteuerung stehen.
Gleich nach dem Eintreffen der vorher erwähnten
Brüsseler Nachricht hatte sich Bismarck denn auch über die
Friedensbedingungen mit Österreich in Vernehmen gesetzt.
Meines Erachtens, schrieb er den 11. Juli an Rechberg,
würden die Bedingungen dahin gehen müssen, daß König
Christian zu Gunsten der verbündeten Mächte auf alle Rechte
verzichtet, welche er südlich der Königsau besessen oder be-
ansprucht hat, und daß Dänemark diejenigen definitiven Be-
stimmungen anerkennt, welche von den beiden verbündeten
Mächten bezüglich der drei Herzogthümer und der jütischen
Enclaven in Schleswig werden getroffen werden. Ein billig
zu bemessender Antheil an der Gesammtstaatsschuld nebst den
Kriegskosten würde den Herzogthümern zur Last fallen, wenn
es nicht gelingt, die Kriegskosten als eigentlich dänische Schuld
auf einen Theil der alten Reichsschuld anzurechnen.
Den Gedanken der Aufnahme Dänemarks in den deutschen
Bund erklärte Bismarck für unpraktisch. Wäre dabei die
Voraussetzung, daß Dänemark mit den Herzogthümern ver-
bunden bliebe, so wäre der Streit der Nationalitäten nicht
geschlichtet, und der Bund könnte demnächst in die Lage
kommen, dem Könige gegen seine deutschen Unterthanen Hülfe
leisten zu müssen. Im andern Falle käme es zum ersten
Male vor, daß ein völlig undeutsches Territorium in den
Bund einträte, was in keiner Weise wünschenswerth erscheinen
könnte. Auch sei Frankreichs Widerwille dagegen bekannt:
in der That hatte Napoleon erst in den letzten Tagen dem
Grafen Goltz rund heraus erklärt, daß eine solche Maaßregel