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der Jugend verlangt, z. B. eine fremde Sprache wirklich sprechen
zu können und nicht nur über gewisse sprachwissenschaftliche Ge-
lehrsamkeit zu verfügen.
Daneben ist in einem oder in einigen Sächern wissenschaftlich
zu arbeiten. Es sind also orlesungen zu hören und wissenschaftliche
UÜbungen zu besuchen zur Einführung in die Wissenschaft und ihre
Methode. Denn das Wissen und Können des Lehrenden, vor allem die
Krt und das Maß seiner Lortbildung in dem Wissen, das er zu lehren
hat, seine eigenen, mit steter Beziehung auf sein Lehramt betriebenen
Studien, sind immer der eigentliche Wert seiner Wirksamkeit.
Wer selbst wenig weiß, kann trotz aller Methodik nicht viel lehren.
Uüchtiges eigenes Wissen und Geschick in der Übermittelung seines
Wissens machen den Lehrer.
Die Kufgabe der pädagogischen hochschule besteht also darin,
das Wissen und Können der allgemeinen Bildungsanstalten pädago-
gisch auszumünzen, die pädagogische Wissenschaft und Kunstlehre
zu pflegen, die pädagogische Technik zu üben und Knleitung zur
wissenschaftlichen Arbeit in einzelnen Gebieten zu geben. Cetzteres
darf indessen niemals zur hauptsache werden. Die pädagogischen
Studenten müssen die volle pädagogische Unbefangenheit sich erhalten,
sich bewußt bleiben, daß sie keine andere Kufgabe zu erfüllen haben,
als zu unterrichten und zu erziehen. Darum dürfen sie nicht zu früh
auf ein wissenschaftliches Spezialgebiet geistig sich verengen.
Das Studium selbst ist völlig frei. Indessen werden für jede
Anstellung gewisse Sakultas verlangt. So müssen z. B. die Lehrer an
tleinen Grundschulen eine theoretische und praktische Vorbereitung
in allen Sächern nachweisen, haben also zu Spezialstudien wenig
eit. Lehrer, die nur an mehrklassigen Ichulen verwandt werden
wollen, können neben der notwendigen Orientierung über das
Ganze sich mit gewissen Gebieten eingehender beschäftigen. Erstere
werden ihrer ganzen Dorbildung nach zumeist in der GErundschule
bleiben und aus ihnen die Schulleiter und Zufsichtsbeamten für diese
Gruppe zu wählen sein, letztere sind von vornherein mehr auf be-