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sondere wissenschaftliche Studien eingestellt. Sie werden häufig die
Berechtigung zur Anstellung an Mittel- und Oberschulen anstreben.
Der Staat hat kein Interesse, die zur Mittelmäßigkeit drängende
allseitige Husbildung allen aufzuzwingen. ur ist dafür zu sorgen,
daß die Studenten genau wissen, welcher Bedarf an TLehrern der
einen und der anderen Kategorie besteht, um Überfüllung an der
einen und Mangel an der anderen Stelle zu vermeiden. Sür die
nötigen Kusweise sorgt der Staat.
Die praktische Kusführung dieser Lorderungen ist leichter, als
es im ersten Kugenblick den Anschein haben mag. Will man den Kb-
schluß der Dolksschullehrerbildung nicht auf die Universitäten, wie sie
sind, unter Einrichtung von pädagogischen Seminaren, psucholo-
gischen Instituten für Kinderforschung, Ubungsschulen usw. verlegen,
was der Eigenart unseres hochschulwesens am meisten entsprechen
würde, so müssen die bestehenden Lehrerbildungsanstalten hochschul-
mäßig eingerichtet und umgebildet werden, was durch Dereinigung
einer größeren K#nzahl von Seminaren zu einer kustalt und durch
Kbtrennung der Unter= und Mittelstufe, denen die allgemeine Vor-
bildung jetzt obliegt, geschehen könnte.
Technische TLehrer.
Die Lehrer für die kleinsten chulen müssen nach Möglichkeit so
vorgebildet werden, daß sie in sämtlichen Tehrfächern der Grund-
schule und der Lortbildungsschule, einschließlich der technischen Sächer,
Unterricht erteilen können. Kber bei mehrklassigen, bereits bei wenig-
klassigen Schulen ist eine Teilung der Krbeit möglich und nötig. Dor
allem ist anzustreben, daß die technischen Unterrichtsfächer von be-
sonderen Lehrkräften erteilt werden. Die besonders in der Dolksschul-
verwaltung vertretene U#nschauung, ein Cehrer müsse alles können,
widerstreitet der alltäglichen Erfahrung: niemand kann alles, und auch
der, der vielerlei kann, kann nicht alles gleich gut. Darum Teilung
der Hrbeit.
Die Vorbildung der technischen Lehrer soll der der wissenschaft-