334 273. Karl V. an Luthers Grab. — 274. Melanchthon.
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Herr iecl irill flugs hingehen und das alles meinem lieben
Söhnlein Hüinschen selhreiben, dauss er d slei ssig bete und iohl
lerne und fromm sei, auf dass er auch in diesen Garten
Towmmme; aber er hat eine Muhme Lene, die muss er mithringen.
Da sprach der Mann Es soll Ja sein, gelie hin und sehreibe
: K.3
Darum. liebes Sõöhnlein Hũnsehen, lerne und bete, /a getrust
nd sacoe es Tippis und Tosten auteli, dass sie auclh lernen und
heten, so iterdet ihr miteinander in den Garfton hommen.
Hicrnit sei dem allmũeltigen Gott besollen und grũüsse Muliume
Lene und gib ilir einen Kuss von meæineticegen.
Dein lieber Faler
Martinus Liuther.
273. Karl V. an Luthers Grab.
»Ein Kaiser stand an Luthers Ruhestätte,
mit stiller Ehrfurcht denkend des Zegrabnen,
von tiefem Ernst das Antlitz übernachtet;
da naht ein feiger Höfling dem Erhabnen,
der schon im Geist sein eignes Todtenbette
erschaut, indem er fremden Staub betrachtet.
Und jener spricht: „Derachtet
hat deine Macht der Ketzer, darum strafe
ihn noch im Tod, verbrenne den Unbänd'gen,
der unerhörter Weu'rung sich erfrechte!“
Doch der Gewalt'ge sprach: „Lutherns schlafe!
Ich bin ein Herr und laiser der Lebend'gen,
und über Todte hab'’ ich keine Rechte!“
. 274. Melanchthon.
Der treue Gefährte und Helfer Luthers, Philipp
Melanchthon, war den 16. Februar 1497 zu Bretten in der
Pfalz geboren, wo sein Vater, ein geschickter Waffenschmied und
ein gottesfürchtiger, ernstgesinnter Mann, ihn und seinen jüngeren
Bruder Georg in guter Zucht hielt.
Früh zeigte sih in dem jungen Philipp eine mächtige Lern-
begierde, vorzüglich eine große Anlage für Sprachen und Wissen-
schaften, so daß er schon im Knabenalter zu einer Gelehrsamkeit
gelangte, welche Jedermann bewunderte. Die lateinische Sprache
erlernte er im Hause seines Großvaters bei einem Lehrer, welchen
WMelanchthon nachher dankbar rühmte. Hierauf kam der Knabe
in die gelehrte Schule zu Pforzheim, wo er einen vorzigiichen
Lehrer der griechischen Sprache fand. Schon in seinem 13. Jahre
konnte er die Universitt eidelberg beziehen, in seinem 14. Jahre
würhde er Doktor der Philosophie. Seinen wissenschaftlichen
Ruf begründete er in Tübingen durch Herausgabe einer griechischen