Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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um 12 Uhr bewegte sich die Heersaͤule von Lecourbe's 
linkem Fluͤgel heran, und begann den Angriff mit wilde- 
stem Ungestuͤm. Die Baiern, im Bewußtseyn, von der 
Dauer ihres Widerstandes hange die Rettung des gan- 
zen dsterreichischen Heers ab, entfalteten abwechselnd in 
der Vertheidigung, wie im Angriff, eine Tapferkeit, durch 
welche sie den anstürmenden Feind bis gegen 10 Uhr 
Nachts aufhielten, und ihre Stellung unbeweglich be- 
haupteten. Allerdings führten sie dies nicht ohne ansehn- 
lichen Verlust aus. Aber der Rückzug der Oesterreicher 
nach Ulm und den dortigen Verschanzungen ward da- 
durch gedeckt und glücklich vollbracht, wohin dann auch 
Wrede folgte. Der Feldzeugmeister Kray anerkannte 
die ehrenvolle Waffenthat der Baiern. 7) 
Das dfierreichische Heer, welches an allem Mangel 
gelitten hatte, war nach so mühsamen Zügen, nach vier 
zwolfstündigen Schlachten und Gefechten, der Erholung 
bedürftig. Krapy abnnte ihm dieselbe, freilich in sehr 
gedrängter Stellung, zwischen Donau und Lech. Er, 
  
)Durch einen Armee Befehl dd. Ulm am 11ten May 1800. 
Die pfalzbaierischen Truppen haben bei dem gestrigen 
Gefechte sich durch die außerordentlichste Entschlossenheit 
und Tapferkeit so sehr ausgezeichnet, daß ich ihrem wür- 
digen Anführer Obersten Baron v. Wrede, denen Herren 
Offzziers uud der gemeinen Mannschaft, nebst meiner 
vollsten Zufriedenheit, auch meinen wärmsten Dank zu 
dußern mich verpflichter fühle. 
untrerzeichnet: Krap, Feldzeugmeister. 
Unter den Stabs-Offizieren hatten sich vorzüglich der 
Oberstlieutenant Siebein, die Majors de la Motte, 
Loe und Graf Pompei, welch reßterer schwer ver- 
wundet wurde ausgezeichntt-
	        
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