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um 12 Uhr bewegte sich die Heersaͤule von Lecourbe's
linkem Fluͤgel heran, und begann den Angriff mit wilde-
stem Ungestuͤm. Die Baiern, im Bewußtseyn, von der
Dauer ihres Widerstandes hange die Rettung des gan-
zen dsterreichischen Heers ab, entfalteten abwechselnd in
der Vertheidigung, wie im Angriff, eine Tapferkeit, durch
welche sie den anstürmenden Feind bis gegen 10 Uhr
Nachts aufhielten, und ihre Stellung unbeweglich be-
haupteten. Allerdings führten sie dies nicht ohne ansehn-
lichen Verlust aus. Aber der Rückzug der Oesterreicher
nach Ulm und den dortigen Verschanzungen ward da-
durch gedeckt und glücklich vollbracht, wohin dann auch
Wrede folgte. Der Feldzeugmeister Kray anerkannte
die ehrenvolle Waffenthat der Baiern. 7)
Das dfierreichische Heer, welches an allem Mangel
gelitten hatte, war nach so mühsamen Zügen, nach vier
zwolfstündigen Schlachten und Gefechten, der Erholung
bedürftig. Krapy abnnte ihm dieselbe, freilich in sehr
gedrängter Stellung, zwischen Donau und Lech. Er,
)Durch einen Armee Befehl dd. Ulm am 11ten May 1800.
Die pfalzbaierischen Truppen haben bei dem gestrigen
Gefechte sich durch die außerordentlichste Entschlossenheit
und Tapferkeit so sehr ausgezeichnet, daß ich ihrem wür-
digen Anführer Obersten Baron v. Wrede, denen Herren
Offzziers uud der gemeinen Mannschaft, nebst meiner
vollsten Zufriedenheit, auch meinen wärmsten Dank zu
dußern mich verpflichter fühle.
untrerzeichnet: Krap, Feldzeugmeister.
Unter den Stabs-Offizieren hatten sich vorzüglich der
Oberstlieutenant Siebein, die Majors de la Motte,
Loe und Graf Pompei, welch reßterer schwer ver-
wundet wurde ausgezeichntt-