Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Deutschland verderbenvoller, als jeder fruͤhere zu werden 
drohte, fremd zu bleiben, wie ihm Preußen fremd blieb. 
Bald aber ward erkannt, dieser Wunsch sey unerfuͤllbar. 
Oesterreich, seiner Erbstaaten zu schonen, wollte den 
Kriegsschauplatz auf fremden Boden legen, und ließ seine 
Heere zum Inn rücken. 
Am 6ten September 1305 erschien der Feldmar- 
schall-Lieutenant Fürst Schwarzenberg, mit einem 
eigenhändigen Schreiben des Kaisers Franz, in Mün- 
chen. Er entwickelte das Verlangen, daß der Kurfürst 
sein Kriegsvolk mit dem dsterreichischen gegen Frankreich 
vereinigen moge, da Baitern zu schwach sey, gegen Oe- 
sterreich oder Frankreich die Neutralität mit dem Schwerte 
zu schützen. Dagegen verhieß der Wienerhof volle Ges 
währleistung der Unverletzbarkeit von den baierischen Staa- 
ten im künftigen Friedensschluß. 
Anträge, wie diese, mußten am Münchener-Hofe 
die widerstrebendsten Empfindungen erregen. Man fragte 
sich: mit welchem Rechte eine fremde Macht die andere, 
wenn gleich schwächere; zwingen könne, wider ihren Wil- 
len an einen Krieg Theil zu nehmen, den sie Ursache 
habe zu meiden. Oder welche Belohnung der ungeheun- 
ren Opfer an Geld und Blut, die solch ein Krieg notho 
wendig machen dürfte, zuletzt in der. Verheißung liegen 
könne, daß Baiern das behalten solle, was es schon 
besäße? Und wenn man den Schmerz des Ehrgefühls 
vergessen wollte, welchen immer der Freie empfindet, 
wenn ihm der Stärkere das Gesetz geben will, weil er 
der Stärkere ist.; so konnte man sich der Furcht nicht 
vor dem wahrscheinlichen Ausgang des Kampfes erweh- 
ren. Noch stand Oesterreich mit frischgebildetem Heer#
	        
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