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November) deßen bei Besigheim und Kleinsachsenheim
stehende Posten bis auf die Hoͤhen von Bietigheim zu-
ruͤck. Aber nun warf sich Hohenlohe, uͤber die Enz
gehend, mit aller Macht bei Loͤchgau auf seinen Feind,
toͤdtete denselben bei 600 Mann und verfolgte ihn bis
Klein-Gertach und Neipperg.
Oberst Wrede, der mit seinem Streifcorps zuerst
den Ruͤckzug des linken Fluͤgels der Oesterreicher bis
Obstadt gedeckt, dann sich rasch nach Sinzheim gewandt
hatte, um die Straße gegen Heilbronn, zum Behuf ei-
ner allfälligen Verbindung Schwarzenbergs mit Erz-
herzog Karl, sicher zu siellen, gieng in dieser Zeit
(Aten November) bei Obrigheim wieder über den Neckar,
und trieb die Franzosen, nach einem mörderischen Ge-
fecht aus diesem Dorfe. Seine Schaar hatte sich durch
die Trierischen Jäger vermehrt. So zog er nach Helm-
stadt und Spechbach, wodurch er die Verbindung mit
dem vorwärtsgedrungenen Fürsten Hohenlohe über
Neidenstein erneuerte und in die Nähe von Langen-Zenn
kam. Dieses war das Erbgur seiner Vorfahren, und
hier lag damahls General Sabbathier mit einer Bri-
gade und einem Kuirraßier-Regiment. Wrede berech-
nete die Ueberlegenheit des Feindes nicht, griff an, be-
schoß sein väterliches Schloß und den Ort, trieb die
Franzosen aus und in grdßter Unordnung bis nach Ne-
ckargmünd.)
?*) Erzherzog Karl erwähnte in seinem deshalb unterm #ten
November erstatteten offiziellen Bericht des ausgezeichnet
tapferen, kühnen und klugen Benehmens des Obristen
Wrede. (Siehe Allgemeine Zeitung vom doten Novemo
der 1700. Nro. 336.)