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Der Feldmarschall-Lieutenant, Prinz Carl von Lo—
thringen, uͤbernahm darauf den Oberbefehl in diesen
Gegenden. Das Gluͤck war anfangs mit ihm. In ei—
ner Recognoscirung gegen Bretten und Knittlingen warf
er (ôÖten November) durch General Görger, den Feind
hinter Bretten zurück, trieb ihn aus Bruchsal bis Lan-
genbrück und stellte, über Graben, sogar wieder die Ver-
bindung mit Philippsburg her.
Allein Lecourbe, nun ohngefähr 15,000 Mann
stark, deren rechter Flügel zu Heidelberg, deren Mitte
zu Schwetzingen und deren linker Flügel am linken Ne-
ckar-Ufer stand, benutzte itzt den frischen Muth seines
Heers, welchen dasselbe theils durch einige Verstärkun=
gen, theils durch die Nachricht von Buonaparte's
Rückkehr aus Aegypten und den Sturz der Directorlal-
regierung empfangen hatte. Er griff plötzlich (1öten No-
vember) die ganze bsterreichische Linie zwischen Philipps-
burg und dem Neckar an. Sein rechter Flügel, unter
General Laborde, ging rechts über Neuhofheim, links
über Wiesenthal, stieß die zur Deckung Philippsburgs
aufgestellten dsterreichischen Abtheilungen bei Waghäusel
und Graben zurück, und berannte also jene Festung von
neuem, in diesem Feldzug zum vierten Male. Sein
linker Flügel unter General Barraguay d'Hilliers
am linken Ufer des Neckars gegen Dielsberg ziehend,
deckte und unterstützte Neys Kolonnen gegen den Prinz
Hohenlohe. Ney, am Flüßchen Elsenz aufwärts ru-
ckend, bemeisterte sich dort, nach dem tapfersten Wider-
stande der Oesterreicher, der Puncte Weibstadt und Sinz-
heim, und schob Aussendungen bis Eppingen vor. — Aber
der Hauptangriff war eigentlich doch gegen den Prinz von
Lothringen zwischen der Kraich und dem Salzbach, vor-