Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

— 152 — 
wurden die Stuͤrmenden durch moͤrderischen Kugelregen 
aus allen Fenstern gezwungen, zur Hauptkirche zurück- 
zuweichen. Schon hatten sie über hundert Mann durch 
Tod oder Wunden eingebüßt. Dann kam ihnen noch das 
15te Linien -Regiment zu Hülfe. Nun ward, was auf 
Straßen und in Häusern länger widerstand, niederge- 
macht, oder gefangen.) Der wüthende Soldat über- 
ließ sich den Gefühlen seiner Rachsucht. Aber durch Er- 
oberung der Stadt wurde die Zerstbrung der Innbrücke 
verhindert, und die ganze Division konnte sich in der 
Ebene zwischen Schwatz und dem Dorfe Vomp am lin- 
ken Ufer des Inns aufstellen und ruhen. 
Während noch die Brigade Beckers die flächtigen 
Feinde gegen Terfens hin verfolgte, stiegen dicke Rauch- 
wolken in Schwatz auf. Vielleicht hatten die hineinge- 
worfenen Granaden, vielleicht Unbehutsamkeiten mit dem 
Feuer während der Verwirrung das Unglück verursacht. 
Binnen einer halben Stunde sah man beide Vorstädte in 
Flammen. General Wrede sandte einen Theil des 13ten 
und des 5ten Regimentes zum Loschen. Aber erst bis 
zum Mittag des folgenden Tages konnte die Thätigkeit 
der Soldaten der Brunst Einhalt thun; denn es man- 
*) Das letztere Schicksal ward den Hauptleuten und 132 Un- 
teroffizieren und Gemeinen des österreichischen Regimentes 
Devaur, während der Verlust baierischer Seits in dem 
getödteten Lieutenant Rudesheimer des ten Linien- 
Infanterie-Regimentes, den drei verwundeten Offizieren, 
nämlich dem Oberlieutenant Baron Rodenstein des 
leichten Bataillons Laroche, dem Lieutenant Varon 
Beulwiß des 16ten Regimentes, dem Artillerie-Lieute= 
nant Kommender der Batterie Caspers, so wie in 
50 todten und 05 verwundeten Soldaten bestand.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.