Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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drohet. Aber Lieutenant Mylius, unterstuͤtzt durch 
den Hauptmann Osterhuber mit einer Compagnie des 
Leib-Regiments stellte sich, links jenem vom Muͤhlbach 
durchschlängelten Thale, gegen die Schönspitz auf, um 
den Tirolern das Herabsteigen vom Gebirg zu hindern; 
und der Hauptmann von Balligand stürmte mit sei- 
ner Compagnie die vom Piket verlorne Hohe. Nicht 
nur erkämpfte er nach blutigem Gefecht diese Stellung 
wieder, sondern, gemeinschaftlich mit Osterhuber, der 
im Sturmschritt vorrückte, warf er in hartnäckigem Kam- 
pfe von Stellung zu Stellung den Feind zurück, bis der 
höchste Räcken des Gebirges erstiegen war, wo man in 
einzelnen Hütten aufgehäuften Vorrath von Munition 
und Lebensmitteln erbeutete. Es half den Tirolern auch 
nicht, sich plötzlich wieder ihren Siegern in den Rücken 
zu setzen. Denn beim Ausgang jener Thalschlucht stand 
noch mit seiner braven Mannschaft der Lieutenant My- 
lius, der sich jählings und mit solcher Kraft gegen die 
feindlichen Haufen stürzte, daß sie zerstoben, und die 
Compagnie vom Gebirgsrücken herab ungehindert zum 
alten Lagerplatz heimkehren konnte. Darauf besetzten die 
Baiern jene wichtige, vorher nur von einem Piket gedeckt 
gewesene Hohe, mit einer ganzen Compagnie. 
Unterdessen hatten die Häupter des Aufstandes, na- 
mentlich der Sandwirth Hofer, da sie vom Herzog von 
Danzig abermals zur Beendigung des zwecklosen Kam- 
pfes aufgefordert waren, Unterhandlungen mit ihm an- 
gekniipft. Wahrscheinlich aber lag in ihrer Absicht nur, 
ihn in der Stellung von Sterzing festzuhalten, bis es 
ihnen durch ausserordentliche Ueberlegenheit gelingen würde, 
seinen Heerhaufen gänzlich zu umstellen, und schmählicher 
Gefangenschaft zu überliefern. Der Herzog, der nun
	        
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