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verfolgt vom Feuer einer Kanone und einem Juge Rei-
terei, mit bedeutendem Verlust.)
Als aber bald darauf an der Arzeler-Brücke die
Compagnie des Hauptmanns Thiereck, welche die linke
Flanke der Imster-Stellung decken mußte, ebenfalls an-
gegriffen wurde, und Hauptmann Regnier, der mit
seiner halben Batterie und einigen Truppen in Eile zur
Verstärkung von Silz angekommen war, die Insurgenten
nicht mit seinem Kanonenfeuer aus ihrem vortheilhaften
Stand treiben konnte, kehrten auch die nach Landeck Ge-
flüchteten, und stärker zurück, denn zuvor. Anfangs
rückte die Masse, bei 1000 Mann, langsam auf der
großen Straße gegen die zwei baierischen Compagnien
vor, welche die Gunkelgrüner-Höhen besetzt hielten, und
gegen das Dorf Gunkelgrün, in welchem Major Sei-
boltsdorf mit den Schützen lag. Dann theilte sie
sich rechts und links, entlarvte durch die Bewegung eine
mitgefährte sechspfünder Kanone und eine Feldschlange,
ließ diese sogleich feuern, und griff mit lebhaftem Ge-
schrei an. Das gegenseitige Feuer dauerte eine Stunde
lang. Die Baiern waren an Jahl zu schwach, die Ti-
roler zu unentschlossen, mehr zu wagen. Ein Versuch
der Reiterei, das feindliche Geschütz zu nehmen, war
mißlungen. Sobald aber der Oberlieutenant Herter
noch eine halbe Compagnie vom Bataillon Habermann
zur Unterstützung brachte, glaubte der Major Graf Sei-
boltsdorf, es müsse, solle nicht Alles verloren gehen,
Alles daran gesetzt werden. Er stuͤrmte von Neuem gegen
5 aierischer Seits wurden die tapferen Oberlieutenants
Hofstetten und Fritsch Leßterer leicht, und acht-
zehn Soidlten verwundet.“.