Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Während man in allen diesen Gegenden nun mit 
der Entwaffnung des Volkes beschäftiget war, schickte 
Raglowich den Insurgemen-Major Sieberer in 
diejenigen Gerichte des Oberinnthales und Vintschgaues, 
die noch in Waffen standen. Sieberer sollte# sie vom 
wirklichen Abschluß des Friedens und der daraus ent- 
sprungenen Unvermeidlichkeit der Unterwerfung überzeu- 
gen. Allein er ward im Vintschgau mit seinen Friedens- 
Botschaften, als Vaterlands -Verräther, empfangen und 
mißhandelt. Denn Andreas Hofer hatte schon wieder 
den Sinn geändert, offene Briefe durch'5 Land verschickt, 
und zu neuem Widerstand ermahnt. "') Neuerdings 
und Partenkirchen besetzt. — Das aus acht Compagnien 
bestehende Jäger-Regiment stand in der Loitasch, in 
Mittenwald, Erwald, Lermos, Büchelbach, Reiti; — 
das Reserve-Bataillon des 15ten Regimentes in Erwald, 
Schrezel und Lermos; — das Reserve-Bataillon des 2ten 
Regimentes in Nassareith; — die Escadron reitender 
Jäger, und ein Zug Chevaurlegers, in Biterwehr. 
*) Die Wankelmüthigkeit und Unzuverlässigkeit dieses tiroli- 
schen Insurrections-Hauptes ist bekannt genug. Seine 
wiederholte Wortbrüchigkeit, wiewohl sie aus Character= 
Schwäche entstand, blieb ehrlos und sträflich. Wir thei- 
len hier, zur Beurkundung seiner Denkart, einige seiner 
eigenhändig geschriebenen Briefe mit: 
Ossene Ordre 
an die Vintsch gauer und ÖOber-- Innthaler. 
Nachdem zwar einige Verirrung entstanden, Kraft 
dessen ich Endesgefertigter die Waffen abzulegen Euch 
befahl, welches aber alles aus Männern, und zwar aus 
Geistlichen entstand, die ich für meine Freunde auerkannte, 
und an welchen ich mich täuschte, so sehe ich mich dem-
	        
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