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auf freiem Fuß. Der von den Rebellen verlassene Ort
Pfunds ward (27sten November) mit zwei Compagnien,
der Paß Finstermünz, wo man eine dreipfünder Kanone
nebst Munitionswagen fand, mit einer Compagnie be-
setzt, und gegen Nauders fleißig ausgesandt, um Nach-
richt von der italienischen Armee einzuziehen, die durch
den Vintschgau kommen sollte.
34.
Beendigung der Unruhen in Tirol.
Alerdings war das franzbsisch = italienische Heer
schon längst im Anzuge. Es hatte aber in seinem Vor-
rücken sehr unerwartete Hindernisse gefunden.
Nachdem der Wiener-Frieden (13ten October) Ti-
rols Schicksal entschieden, und Vergessenheit des Ver-
gangenen verkündet hatte, wenn sich das Land den An-
ordnungen des Vice königs von Italien ohne Wider-
stand öffnen würde, hatte Prinz Eugen Napoleon
(25sten October) die Tiroler zur Unterwerfung aufge-
fordert. Auch hatte der Sandwirth Hofer, in Ueber-
einstimmung mit den versammelten Ausschüssen der Thal-
schaften, den Priester Donay von Schlanders, und den
Major Sieberer, nach Villach gesandt, die unter-
zeichnete Urkunde der Unterwerfung zu überbringen.
Der Prinz ließ also die Divisionen Severoli und Bar-
bou, beide etwa 12,548 Mann stark, unter dem Ge-
neral Baraguay-d'Hilliers von Kärnthen durch's
Drauthal gegen Tirol aufbrechen (Losten October). Die
Division Broussier ward zur Unterstützung dieses Corps
bestimmt.