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beunruhigte den Zug wenig, außer bei Unterwientel, wo
die Straße abgegraben, und ein Verhau angelegt war.
Als aber hier bald Bahn gebrochen war, gelangte man
ungehindert bis auf einen Büchsenschuß in die Nähe der
Mühlbacher-Klause.
Diese liegt in einer außerordentlichen Verengung des
Rienzer-Thales, auf einer Seite von steilen Felsenwän=
den, auf der andern vom undurchwatbaren Rienzfluß
begrenzt. Sie wird von einer sehr dicken, mit tiefem
Graben umgebenen, Mauer gebildet, die durch vier
Thürme verbunden ist. In den Thürmen sind Schieß-
scharten und Schießldcher eingeschnitten. Von der Straße
führt eine Grabenbrücke zu dem starken Thore. Ein
Trommelwerk von Schanzpfählen umgeben, schätzte das
Thor, anderes Pfahlwerk, vom Berg an bis zum Fluß,
den Graben.
Nun wurde ein franzbsisches Linien-Regiment in
ein Gehölz rechts der Straße, 300 Schritt von der
Klause, aufgestellt, und zwei Voltigeur-Compagnien
desselben mußten die Felsen hinaufklettern, um das Fort
und zwei auf dieser Seite befindliche Kanonen der In-
surgenten zu umgehen. Ein leichtes italienisches Regi-
ment mußte wieder zuruück, bei Unterwientel über die
mit einem Regimente und dem Park der Divdisson fol-
gend, unterstützt, während drei Bataillone über Falzen
und Tercuten marschirend, die rechte Flanke der Colonne
bis Unter-Wientl zu decken bestimmt waren, sich dann
mit Leßterer vereinigen sollten. Der Division Severoli
folgte der General Barbou mit der Brigade Moreau,
und dem Park seiner Division. General Huard blieb
mit zwei Bataillonen bei Brunecken stehen.