— 402 —
derte. Das Geschuͤtz mußte gegen Polozk zuruͤck, das Fuß-
volk wieder nach Losowka, um im Nothfall den Marschall
Oudinot im entscheidenden Augenblick aufnehmen zu
konnen. Aber auch dieser Befehl erhielt keine Ausführung,
da ein vierter Eilbote (es war mit Anbruch des 14. Au-
gusts) den Bayern pldtzlich Halt und zwar eben da gebot,
wo sie eben seyn mochten. So blieben sie (am 14. Au-
gust) während sich Oudtnots Heerhaufen zwischen ihnen
durch nach Polozk. zurückzogen. Dahin folgte denn an-
dern Tags auch Deroy nach. Durch diese rückgängige
Bewegung wurde aber der linke Flügel der bei Aminowo
aufgestellten Bapern untepn Wrede ganz blos gestellt.
General Wrede, welcher im Lanfe eines ganzen Tages
(15. August) die Angriffe von Wittgensteins Vot-
trab ausgehalten und sie zwar durch seine Reiterei und
das leichte bayerische Bataillon Buttler mwiederholt ab-
geschlagen hatte, mußte dennoch fühlen, daß er die
Stellung unmöglich länger behaupten konne. Er begann
daher um 10 Uhr Abends (15. August) den Rückzug
und wurde unverfolgt vom Feinde, da wo die Straßen
nach Walintzi und Siwozzing von einander scheiden,
durch die franzbsische Dioision Legrand aufgenommen.
Oudinot stand also am andern Morgen mit allen
seinen Streitkräften bei Polozk versammelt. General Graf
Wrede bildete mit seinen Schaaren die Borposten des
rechten Flügels auf der nach Newel führenden Straße.
Deren rechte Flanke war durch die Reiterei Corbi-
neau's, die linke Flanke durch eine Postenkette auf der
von Polozk nach Sebej führenden Straße gedeckt. Links
schloß an Wrede die franzdsische Dioision Verdier
mit ihrem linken Flügel an die Düna gelehnt, und deckte
mit ihren Posten die Straße nach Smolianowo und