Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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derte. Das Geschuͤtz mußte gegen Polozk zuruͤck, das Fuß- 
volk wieder nach Losowka, um im Nothfall den Marschall 
Oudinot im entscheidenden Augenblick aufnehmen zu 
konnen. Aber auch dieser Befehl erhielt keine Ausführung, 
da ein vierter Eilbote (es war mit Anbruch des 14. Au- 
gusts) den Bayern pldtzlich Halt und zwar eben da gebot, 
wo sie eben seyn mochten. So blieben sie (am 14. Au- 
gust) während sich Oudtnots Heerhaufen zwischen ihnen 
durch nach Polozk. zurückzogen. Dahin folgte denn an- 
dern Tags auch Deroy nach. Durch diese rückgängige 
Bewegung wurde aber der linke Flügel der bei Aminowo 
aufgestellten Bapern untepn Wrede ganz blos gestellt. 
General Wrede, welcher im Lanfe eines ganzen Tages 
(15. August) die Angriffe von Wittgensteins Vot- 
trab ausgehalten und sie zwar durch seine Reiterei und 
das leichte bayerische Bataillon Buttler mwiederholt ab- 
geschlagen hatte, mußte dennoch fühlen, daß er die 
Stellung unmöglich länger behaupten konne. Er begann 
daher um 10 Uhr Abends (15. August) den Rückzug 
und wurde unverfolgt vom Feinde, da wo die Straßen 
nach Walintzi und Siwozzing von einander scheiden, 
durch die franzbsische Dioision Legrand aufgenommen. 
Oudinot stand also am andern Morgen mit allen 
seinen Streitkräften bei Polozk versammelt. General Graf 
Wrede bildete mit seinen Schaaren die Borposten des 
rechten Flügels auf der nach Newel führenden Straße. 
Deren rechte Flanke war durch die Reiterei Corbi- 
neau's, die linke Flanke durch eine Postenkette auf der 
von Polozk nach Sebej führenden Straße gedeckt. Links 
schloß an Wrede die franzdsische Dioision Verdier 
mit ihrem linken Flügel an die Düna gelehnt, und deckte 
mit ihren Posten die Straße nach Smolianowo und
	        
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