vertreterschaft der Nation in die Hauptstadt berufen.
Mehr bedurfte es nicht, um die gesammte Nation zum
glaͤnzensten Wagstuͤck zu begeistern.
Doch alles harrte in tiefer Stille dem Augenblick ent-
gegen, der dem großen Rettungswerke gewogen seyn werde.
Durch ungluͤckliche Friedensschluͤsse vom Mittelmeer
zuruͤckgedraͤngt, gaͤnzlich im Handelsverkehr gelaͤhmt, fand
Oesterreich keinen Vortheil für sich selbst in dem Glanz,
der die Tochter seines Kaisers auf dem franzbsischen Thron
umstrahlte. Der ehrwürdige Monarch beschränkte sich
einswellen auf die Mittel, seines Volkes Wunden zu
heilen; verminderte das Heer; ergriff Maßregeln dem
Wucher und der Agiotage durch Einführung eines neuen
Papiergeldes zu wehren; führte in das gesammte Kai-
serreich ein allgemeines bürgerliches Gesetzbuch ein, und
widmete so seine Hauptsorge den verschiedenen Zweigen
der innern Verwaltung. Was von aussen durch das Loos
des Kriegsglücks eingebüßt war, sollte von innen durch
weise Ordnung wieder erobert werden. Und was die gei-
stige Spannkraft anderer Nationen von jeher verdoppele
hatte, wodurch sie überlegen wurden, das auch benutzte
Kaiser Franz I. in seinem Reich: Volksunterricht und
grössere Freiheit der Presse.
In ähnlichem Geiste handelte Alerander l. im
russischen Reich, als er den leibeicenen Kronbauern
das Recht bewilligte, Eigenthum zu erwerben, als er
für Wissenschaft, Kunst, Bildungs= und Wohlthätigkeits=
anstalten Grosses leistete, und durch Zöllgesetze und Han-
delsverordnungen die Verminderung der Staatseinnahmen
verhütete, ohne die Abgaben sonst bedeutend schwerer zu
machen. Denn die öfsentlichen Einkünfte waren seit dem