— 109 —
duͤrftig war, um seine Stellung bis zur Nacht zu be-
wahren.
Die ganze Stärke des Angriffs von der russischen
Heermttte warf sich gegen die Diviskton Legrand, im Mit-
telpunct der französischen Schlachtreihen. Auch hier sah
Wittgenstein seine Tapfern weichen. Er schickte den
Wankenden neue Schaaren zu (das 25ste Jägerregiment,
die Regimenter von Tulsk und Esthland, die Reserve-
Bataillons des 1#ten, 13ten und östen Jägerregiments
nebst 23 Stücken Geschütz) den Feind aus der hartnäckig
vertheidigten Stellung zu werfen. Vergebens versuchte
russische Tapferkeit noch einmal, die Oivision Legrand
zu durchbrechen. Sie stand wie eine eherne Mauer.
Auch hier beendete erst die Nacht den Kampf.
Marschall Oudinot hatte eben den von Wrede
befehligten Bayern persdnlich seine gerechte Zufriedenheit
wegen ihres tapferen Widerstandes bezeugt, und, von
ihnen noch vor Ende der Schlacht zu seiner Heermitte
zurückkehrend, ritt er eben bei Spaß über die Polota-
Brücke, als er durch eine Büchsenkugel schwer an der
Schulter verwundet wurde. General St. Cyr, welcher
einen starken Prellschuß erhalten, jedoch das Schlacht-
feld nicht verlassen hatte, übernahm statt Oudinot's
den Oberbefehl.
Auch der Rusesen rechter Flüugel hatte über die linke
franzdsische Flugel-Stellung keine Vortheile erringen kon-
neu. Diese war machtig durch schweres Geschütz an dem
linken Düna-Ufer bei dem Dorfe Ekimania unterstützt
worden. Nachdem die Russen hier wiederholt vergeblich
die französische Division Verdier angegriffen hatten,
zogen sie gegen Czasowna zurück.