Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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So hatten die Bayern und Franzosen ihre zwar am 
Morgen eingenommene Stellung behauptet, aber nicht 
den Feind aus ihrem Gesichtskreis entfernt. General 
Graf Wittgenstein hatte nur seine Angriffscolonnen 
zuruͤckgezogen, hingegen seine Postenkette dicht an die 
bayerisch- franzoͤsische Stellung vorgeschoben, ja diese 
gaͤnzlich umklammert und sogar sein Hauptgelager Ange— 
sichts seiner Feinde, nur eine Viertelstunde von Spaß, 
im Schlosse von Prismenitza genommen. Der hinter der 
russischen Postenkette gelegene Wald entzog den Blicken 
der Franzosen und Bayern die Bewegungen des Witt— 
gensteinschen Hauptheeres, waͤhrend der russische Ober- 
general Alles erkennen konnte, was im entgegengesetzten 
Feldlager vorging. 
Noch waͤhrend der Schlacht entsandte Wittgen— 
stein den Ingenieur-Obersten Siebers mit zwei Ba- 
taillons, um oberhalb Gromewo eine Brücke über die 
Polota zu schlagen. Dann konnte der Rücken der fran- 
zbsisch-bayerischen Stellung beunruhiget werden. 
Der Verlust der Bapern unter Wrede's Befehl 
am 17. August bestand in 37 todten und verwundeten 
Officiers, unter welch letzteren General Vincenti, und 
in 547 todten und verwundeten gemeinen Soldaten. So- 
wohl die Russen als auch die Franzosen mögen während 
jener Schlacht bedeutend eingebüßt haben. Die bayeri- 
sche ODivision Deroy hatte an jenem Tag keinen Ver- 
lust, da sie nur dem feindlichen unwirksamen Geschütz- 
feuer ausgesetzt war. 
Genecral Wittgenstein erkannte wohl, daß es ihm 
schwerlich gelingen dürfte, den Besitz von Polozk zu er- 
kämpfen und seinen Feind über die Düna zurückzuwerfen. 
Er schien erwarten zu wollen, was dieser auf einen sehr
	        
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