Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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engen Raum beschraͤnkt thun würde. General St. Cyr 
fand es dagegen unerträglich, von Wittgenstein so 
dicht umklammert und immerwährend beobachtet zu seyn. 
Er wollte zu jedem Preis die Schranken zerbrechen. 
Während sich daher (am 18. August Morgens) beide 
Heere unthätig einander gegenüberstanden, versammelte 
St. Cyr, wmie es früher Oudinot gethan, seine Ge- 
nerale um sich und erklärte er, daß er das Wittgen- 
steinsche Heer noch am nämlichen Tage mit allem Un- 
gestümm angreifen werde. Er sey um so mehr des glück- 
lichsten Erfolges gewiß, als Wittgenstein in stolzer 
Sicherheit den gänzlichen Abzug des ihm gegendberste- 
henden Hecres der Franzosen und Bayern aus der Stel- 
lung von Polozk erwarte. Demgemäß theilte er die 
Rollen zum bevorstehenden Kampf aus, nachdem er schon 
in der vorhergehenden Nacht alle noch auf dem linken 
Düung = Ufer stehenden Abtheilungen der Franzosen, be- 
sonders die Reiterei, an das rechte Ufer gezogen hatte. 
Auch hatte St. Cyr genehmiget, daß General Deroy 
mit seinen Bayern den General Wrede in der Tags 
vorher heldenmüthig vertheidigten Stellung ablböse. Denn 
der greise Held wollte und konnte nicht thatenlos bleiben. 
Frühmorgens schon (18. August) stand er dem Feinde 
gegenüber, wo Wrede gekämpft hatte und festlich ge- 
schmückt wie zu einem der schönsten Ehrentage. 
General St. Cyr, um die Russen zu täuschen, ließ 
am Mittag sämmtliches Gepäck des Heeres über die 
Schiffbrücken vom rechten auf das linke Düna-nfer, 
dann auf der von Semenietz nach Lepel führenden Straße 
ziehen. Wittgenstein, als er aus seinem Hauptge- 
lager diese rückgäangige Bewegung bemerkte, zweifelte 
wirklich nicht, die Bayern und Franzosen wollten Polozk
	        
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