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Regiment aufmarschiren, und empfing den Feind in ge—
rechter Schußweite mit so wirksamen Bataillonsfeuer,
daß derselbe augenblicklich Halt machte. Deroy winkte.
Das ganze Ate Regiment stuͤrzte mit gefaͤlltem Bajonett in
die schon unentschlossenen Russen. Die fruͤher von der
Uebermacht zurückgedrückten drei Bataillons (das 10te Re-
giment und te leichte Bataillon) folgten dieser Bewe-
gung. Keiner wollte auf der ehrenvollen Bahn zurück-
bleiben, welche jene Tapferen unter Anführung ihres
Obersten Zoller verfolgten. In schneller Flucht rette-
ten sich die Russen, lebhaft von der 2ten Brigade, an
ihrer Spitze der General Deroy, verfolgt. Eine Mus-
ketenkugel verwundete tddtlich im Unterleibe den greisen
Feldherrn. Des kaum achtend gab der Ehrwürdige noch
seine letzten, umsichtigen Befehle. Denn auch seine zte
Brigade hatte den Kampfplatz erreicht. Deroy gebot
ihr schleunigen Aufmarsch. Das 8te Regiment unter dem
Obristlieutenant Storchenau eilte, dem Zurufe ihres
verblutenden Feldherrun zu folgen, stürmte trotz des feind-
lichen Feuers gegen eine russische Batterie und eroberte
drei Kanonen. Auch Oberstlieutenant Theobald ent-
wickelte jetzt sein Bataillon, als rechter Flügel der öten
Brigade (unter Oberst Wreden), und folgte der Be-
wegung jenes Regimentes, während das ote Linienregi-
ment vom Marschall St. Cyr selbst, als Rückhalt der
vorrückenden Bayern, rechter Hand dem Dorfe Spaß
aufgestellt wurde, das 2te Bataillon des Regimentes
Kdnig aber und das leichte Bayern-Bataillon Gedoni
die Brücke über die Polota besetzt hielten.
Das russische Feuer wüthete fürchterlich in den Rei-
hen der Bayern. Deren ausgezeichnetste Führer waren
gefallen. Auch die öte Brigade hatte ihren Befehlshaber,