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den Obersten Wreden verloren. Die meisten Stabs-
officiere waren verwundet und noch stand die russische
Schlachtlinie unerschüttert. Dies war der Augenblick,
in welchem endlich die Division Legrand in geschlosse-
nen Colonnen auf der Bayern linken Flügel, zum Sturm
gegen den Edelhof von Primenitza eintraf. Als General
Wittgenstein sah, daß sein erstes Treffen, (welches
aus seiner 5ten Infanterie-Division, den Reservebatail-
lons des l#ten, 18ten und zösten Jägerregimentes, der
Abtheilung Wlastow, den Husaren von Grodno, so
wie einer zahlreichen Artillerie bestand,) nach Verwun-
dung des Generals Kotzatschowski, wankte, hatte
er es durch das ##i#te Jägerregiment, die Regimenter
Tulek, das Esthländische, das Regiment Tenginsk,
ein Bataillon Nowoginésk, ein Geschwader der Cheva--
tier-Garde, ferner durch das Regiment Protasow und
durch die Cürassiere der Garde verstärkt.
Kaum hatte die Diviston Legrand aber das Feuer
des Feindes empfangen, ward sie überwältigt und zog sie
sich zurück und der Polota-Brücke zu.
Eben hatten die Bayern den schmerzlichen Anblick
ihres tddtlich verwundeten Heerführes und so vieler an-
dern tapfern Officiere gehabt; nun kam der Rückzug der
Division Legrand hinzu, ihren Muth zu erschüttern.
Es entstand Stillstand in ihren Bewegungen und leicht
konnte dieser unbenutzte wichtige Augenblick den Verlust
der Schlacht für das bayerisch-franzdsische Heer veran-
lassen. Doch General Wrede, der durch St. Cyr
Kunde von der Verwundung seines alten Waffengefähr-
den Oeroy erhalten hatte, kam im entscheidenden Punct
auf das Schlachtfeld. Es war vor allen die Oioision
Deroy, die vom Verlust ihres Führers erschuttert,