Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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drohte sagar die Rückzugslinie abzuschneiden. Sei- 
boltsdorf trat daher schnell den Rückzug zur Vereini- 
gung mit dem übrigen Theil der Brigade Ströhl an. 
Die Russen verfolgten ihn zwar lebhaft, jedoch ohne 
großen Erfolg. Oberst Ströhl behauptete während 
der Nacht (von 22. zum 25. August) die Stellung am 
Saume des Waldes, hielt seine Leute unter den Waffen, 
und schützte sie durch eine zweckmäßige Posten-Kette, 
welche die russischen Patrouillen, die sich oft auf zwolf 
Schritte näherten, jedesmal nachdrücklich empfing. Mit 
Tagesanbruch (23. August) wurde auch die Postenkette 
wieder hinter den Saum des Waldes zurückgezogen. 
Hinter derselbenk lagerte der Großtheil der Bayern staf- 
felfbrmig. Den ganzen Tag aber beobachtete man sich 
gegenseitig. 
Weil Marschall St. Cyr die Behauptung der Stel- 
lung von Polozk bis an die Drissa, als das hochste Ziel 
der Anstrengung für seine Heerhaufen hielt, die durch 
die vorhergehenden Gefechte geschwächt waren, ließ er 
auch die Abtheilung Ströhl (während der Nacht vom 
23 — 24) wieder in die Stellung von Polozk zurückzie- 
hen. Der Rückzug geschah, unbemerkt vom Feind, ge- 
deckt vom leichten Bataillon Laroche und der 2kten 
Schützen-Compagnie des Regiments Kdnig. (Ueber das 
Gefecht von Bielaia lese man die Beilagen 10 u. 11.) Bel 
Gamzelowa stellte sich die 1te bayerische Division auf. 
General Wittgenstein behielt also den Besitz der zwei 
Straßen, welche über Niewel und Weliki-Lucki und über 
Sebej und Pleskow nach Petersburg führen, folglich un- 
gestdrt die Rettung dieser Hauptstadt. Um sich gegen 
die Düna hin zu sichern, und seine Verbindung mit den 
russischen Reiter-Abtheilungen vor Dünaburg herzustel- 
len,
	        
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